PiD - Psychotherapie im Dialog 2000; 1(4): 36-45
DOI: 10.1055/s-2000-16701
Aus der Praxis

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur Organisation von Ambivalenz - Der systemische Ansatz in der Borderline-Therapie

Andrea Ebbecke-Nohlen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. August 2001 (online)

Abstract

Im systemischen Ansatz werden Symptome, die zu der Diagnose Borderline führen, als Lösungsversuche angesehen. Im Mittelpunkt des therapeutischen Interesses steht dabei ein spezifisches Interaktionsmuster borderline-diagnostizierter Klientinnen, nämlich eine besondere Form der Organisation von Ambivalenz. Die Kunst systemischer Borderline-Therapie liegt darin, mittels einer ausführlichen Auftragsklärung die Eigenverantwortung der Klientinnen anzusprechen und die Beziehungsmuster herauszuarbeiten. So können die verschiedenen Symptome auf ihre beziehungsgestaltenden Funktionen hin untersucht und als Lösungsversuche umgedeutet werden. Dies bewirkt einen deutlichen Perspektivenwechsel weg von der Pathologie hin zu den Ressourcen und eröffnet den Klientinnen zusammen mit dem Neugier erzeugenden Blick in Richtung Vision die Möglichkeit, in der Gegenwart neue gangbare Wege zu erkunden.