Radiologie up2date 2001; 1(1): 93-106
DOI: 10.1055/s-2001-22690
Neuroradiologie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Bildgebende neuroradiologischeDiagnostik bei AIDS

J. Berkefeld, H. Lanfermann, P. Reichel, F. E. Zanella
  • Institut für Neuroradiologie, Universitätsklinikum Frankfurt am Main
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. März 2002 (online)

Was dieser Artikel bietet

Die bildgebende Diagnostik spielt in der Differenzialdiagnose neurologischer Komplikationen bei AIDS eine wesentliche Rolle. Die neuroradiologischen Befunde bei der HIV-Infektion des Zentralnervensystems und bei durch die Immunschwäche begünstigten opportunistischen Erkrankungen sind vielgestaltig und entsprechen häufig nicht dem von immunkompetenten Patienten bekannten Bild. Zahlreiche in den letzten Jahren erschienene Einzelfallveröffentlichungen beleuchten meist ungewöhnliche bildmorphologische Aspekte, die im klinischen Alltag nur selten vorkommen. Es ist das Ziel dieser Übersicht, differenzialdiagnostische Leitlinien zu erstellen, mit denen eine möglichst spefizische CT- oder MRT-Diagnostik möglich ist. Dabei sind die durch Infektion mit dem HIV-Virus selbst bedingte HIV-Enzephalopathie und opportunistische Virusinfektionen in erster Linie durch Atrophie und Entmarkungsherde charakterisiert. Durch Protozoen, Bakterien und Pilze hervorgerufene Erkrankungen sowie das primäre ZNS-Lymphom stellen sich demgegenüber als kontrastmittelanreichernde Raumforderungen dar, deren Unterscheidung im Einzelfall schwierig sein kann. Die differenzialdiagnostisch wesentlichen bildmorphologischen Kriterien werden im Text und anhand repräsentativer Abbildungen beschrieben. Für den eiligen Leser: s. Zusammenfassung auf S. 103