intensiv 2008; 16(4): 221-223
DOI: 10.1055/s-2008-1027291
Literaturkommentar

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Überleben nach akutem Herz-Kreislauf-Stillstand in der Nacht und an Wochenenden im Krankenhaus

Matthias Grünewald1 , Mario Hohenegger2
  • 1Bildungszentrum Intensivstation, Universitätsklinikum Düsseldorf
  • 2Medizinische Intensivstation, Klinikum Ludwigshafen
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Publication History

Publication Date:
31 July 2008 (online)

Hauptergebnis der vorgestellten Studie

In einer nichtrepräsentativen Stichprobe von 86 748 kardiopulmonalen Reanimationen (CPR), die sich zwischen 2000 und 2007 in 507 Krankenhäusern der USA ereigneten, zeigte sich eine signifikant höhere Überlebensrate der Patienten, die tagsüber und am Abend reanimiert wurden (19,8 %) gegenüber den Patienten, die eine CPR in der Nacht benötigten (14,7 %). Dieser beobachtete Effekt war unabhängig von der Art und Schwere der zugrunde liegenden Erkrankung und der Art und Größe der Krankenhäuser.

Die Verbesserung der Ergebnisse einer kardiopulmonalen Reanimation (CPR) zur Behandlung des akuten Herz-Kreislauf-Stillstands ist seit vielen Jahren Gegenstand von Forschung und Praxis. Als Ergebnis dieser Bemühungen sind die evidenzbasierten internationalen Leitlinien zur CPR [1] [2] [3] hervorzuheben. Naturgemäß ist die Überlebensrate der Patienten ein wichtiges Qualitätsmerkmal der CPR. Sie wird häufig als 24-Stunden-Überlebensrate oder als Erleben der Krankenhausentlassung angegeben. Die einschlägige Forschung versucht seit längerem, Merkmale zu identifizieren, die erwiesenermaßen die Überlebensrate der Patienten steigern oder senken. Beispiele hierfür sind der frühzeitige Einsatz der Defibrillation und die Verminderung der No-flow-Zeit durch eine möglichst unterbrechungsfreie Kardiokompression [3].

In der Forschung zur CPR ist der Zeitpunkt einer Wiederbelebungsmaßnahme im Krankenhaus bisher nur am Rande beachtet worden. Diese Lücke versucht die Arbeit einer US-amerikanischen Forschergruppe um Mary Ann Peberdy [4] zu schließen. Die Studie wurde im Februar 2008 im Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlicht.

Literatur

  • 1 Bieker C, Diekmann N, Grünewald M. et al . Die neuen ERC-Leitlinien zur Kardiopulmonalen Reanimation 2005.  Intensiv. 2006;  14 172-180
  • 2 Nolan J. European Resuscitation Council guidelines for resuscitation 2005.  , http://www.erc.edu/index.php/guidelines_download_2005 /en/ (25.02.2008)
  • 3 Nolan J, Dirks B. Leitlinien zur Reanimation 2005 des European Resuscitation Council.  Notfall & Rettungsmedizin. 2006;  9 6-9
  • 4 Peberdy M A, Ornato J P, Larkin G L. et al . Survival From In-Hospital Cardiac Arrest During Nights and Weekends.  JAMA. 2008;  299 785-792
  • 5 American Heart Association . National Registry of CardioPulmonary Resuscitation.  , http://www.nrcpr.org (25.02.2008)

Matthias Grünewald

Universitätsklinikum Düsseldorf, Bildungszentrum (Geb. 15.21)

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40225 Düsseldorf

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