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DOI: 10.1055/s-2008-1046221
© 1990 F. Enke Verlag Stuttgart
Augenchirurgie im Sudan
Eye Surgery in the SudanPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
11. Februar 2008 (online)
Zusammenfassung
Ein siebenwöchiger Einsatz im Winter 1988/89 im Sudan zeigte die augenärztlichen Probleme in diesem Drittweltland. Die katastrophale ärztliche Unterversorgung führte zu einer Vielzahl von Endzuständen ophthalmologischer Erkrankungen. Von 990 untersuchten Patienten waren 80% ein- oder doppelseitig erblindet. Die drei hauptsächlichsten Erblindungsursachen waren Katarakt, Trachom und Glaukom. Die wirksamste Behandlung bestand in der Operation. Eine einfache Untersuchungsmethode diente zur Erkennung der operablen Fälle. Insgesamt wurden 330 Operationen ausgeführt, darunter 63% Katarakte und 21% Entropien. In 9% wurde eine Trabekulektomie bei drohendem absoluten Glaukom durchgeführt. Wegen der mannigfaltigen technischen, personellen und lokalen Schwierigkeiten bewährten sich komplizierte Operationsmethoden nicht. Ähnlich wie in der Kriegschirurgie mußten einfache und rasche Methoden angewandt werden. Der Einsatz erforderte eine Abkehr von perfektionistischen westlichen Methoden und eine Umstellung auf die vorhandenen Möglichkeiten. Auf diese Weise wurde eine erfolgreiche Arbeit möglich. Ich glaube heute, dass ein solcher, wohlvorbereiteter Einsatz jedem Ophthalmologen wichtige Erfahrungen bringen kann.
Summary
A seven-week stay in the Sudan in the winter of 1988/89 revealed the ophthalmological problems of this Third World country. As a result of the catastrophic shortage of local doctors, many cases of eye disease have progressed to terminal stages. Of 990 patients examined, 80% were unilaterally or bilaterally blind. The three main causes of blindness were cataract, trachoma, and glaucoma. The most effective treatment for these conditions was surgery. Operable cases were identified by a simple examination method, and a total of 330 operations were performed, of which 63% were for cataract and 21% for trichiasis. Trabeculectomy was performed in 9% of the cases in order to prevent absolute glaucoma. Owing to the many technical, personnel, and specific local problems complicated surgical methods were inappropriate. As in war surgery, the methods applied had to be simple and fast. In order to achieve any success it was necessary to abandon perfectionist western methods and adapt to locally available facilities. In the author's view, a well-prepared assignment of this kind can be a useful experience for any ophthalmologist.