Dtsch Med Wochenschr 1985; 110(40): 1527-1530
DOI: 10.1055/s-2008-1069041
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Programmierung von Schrittmachern: Vorteil oder Spielerei?

Programming pacemakers: a gain or a gimmick?W. Irnich
  • Institut für Medizinische Technik der Universität Gießen (Leiter: Prof. Dr. Ing. W. Irnich)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
25. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Aus einem Reservoir von 1051 (Stand 31. 12. 1984) explantierten Schrittmachern, die dem Institut hauptsächlich von Gesundheitsämtern, Pathologischen Instituten und Instituten für Rechtsmedizin zur Verfügung gestellt wurden, wurden 77 programmierbare Elemente willkürlich herausgesucht und daraufhin überprüft, ob sie gegenüber dem Auslieferungszustand verändert worden waren. Das Ergebnis animierte uns zu unserem Titel: 41 von 74 (55,4 %) waren in keinem Parameter, 36,5 % waren in der Frequenz verändert. Von den zwei- oder mehrfach programmierbaren Schrittmachern waren 13 von 61 (21,3 %) in der Amplitude, 9 von 38 (23,7 %) in der Impulsdauer, 10 von 32 (31,3 %) in der Empfindlichkeit, einer von 31 (3,2 %) in der Hysterese und keiner von 30 in der Refraktärzeit verändert. Von zehn in der Betriebsart programmierbaren Schrittmachern wurde keiner umprogrammiert, obwohl sich darunter ein DDD befand, der jedoch im VVI-Zustand ausgeliefert wird. Neun von 69 Schrittmachern (13 %) wurden zweifach, zwei von 33 (6 %) dreifach programmiert. Von den beiden physiologischen Parametern (Frequenz und Hysterese) wird sicher noch nicht in dem Maße Gebrauch gemacht, wie es individuell wünschenswert wäre. Alle anderen programmierbaren Parameter dienen ausschließlich der technischen Anpassung an das Herz.

Abstract

Seventy-seven programmable pacemakers, selected at random from a reservoir of 1051 explanted pacemakers, made available by health-offices, institutes of pathology and institutes of forensic medicine, were examined for alterations made since the time of delivery. The results motivated our choice of title. In 41 of 74 (55.4 %) no parameter was changed and in 36.5 % the frequency was altered. Of the two- or multi-programmable pacemakers, the amplitude was altered in 13 of 61 (21.3 %), the pulse duration in 9 out of 38 (23.7 %), the sensitivity in 10 out of 32 (31.3 %), hysteresis in one out of 31 (3.2 %) and the refractory time in none of 30. None of the 10 pacemakers with programmable operation mode were reprogrammed although they included a DDD that was delivered, however, in the VVI state. Nine of 69 pacemakers (13 %) were double- and 2 of 33 (6 %) triple-programmed. The two physiological parameters (frequency and hysteresis) were clearly not utilised to the extent that would be desirable. All other programmable parameters serve exclusively for the technical adjustment to the heart.