Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2021; 8(04): 272-273
DOI: 10.1055/a-1666-4918
Aktuell
Medikamentöse Therapie

Revaskularisierte Gefäßpatienten profitieren von Rivaroxaban

Die paVK betrifft weltweit über 200 Millionen Menschen und ist wesentlich charakterisiert durch Gefäßschäden an der unteren Extremität, die sich unterschiedlich manifestieren, von Claudicatio intermittens bis zur chronischen Extremitäten bedrohenden Ischämie. Trotz sekundär-präventiver Behandlung haben paVK-Patienten ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende atherosklerotische Komplikationen, annähernd einer von 10 Fällen entwickelt pro Jahr ein kardiovaskuläres oder schwerwiegendes Ereignis an den Extremitäten. Die VOYAGER-PAD-Studie (Vascular Outcomes Study of ASA Along With Rivaroxaban in Endovascular or Surgical Limb Revascularization for Peripheral Artery Disease) zeigte, dass Rivaroxaban dieses Risiko signifikant reduzieren kann. Die Effektivität und Sicherheit wurde jedoch bislang nicht für Patienten gezeigt, die einer chirurgischen Revaskularisation an der unteren Extremität unterzogen wurden.

Fazit

Die Zugabe von Rivaroxaban 2,5 mg zweimal täglich zu Aspirin bei Patienten mit symptomatischer paVK, die chirurgisch revaskularisatiert wurden, reduzierte das kardiale und Extremitätenrisiko mit deutlichen Vorteilen im frühen und späteren Follow-up. Es gab keine signifikante Zunahme beim primären Sicherheitsoutcome der TIMI-Major-Blutung unter den chirurgischen Patienten. Eine Zunahme von fatalen Blutungen oder intrakraniellen Hämorrhagien trat ebenfalls nicht auf. Die Hinzunahme von Rivaroxaban wirkt sich also positiv auf das kardiovaskuläre und periphere arterielle Risiko sowie auf das ereignisfreie Überleben aus, so die Autoren. Limitiert wird die Aussage der Studie durch die Subgruppenanalyse eines großen randomisierten Trials. Die Indikationsstellung und die Durchführung der chirurgischen Revaskularisation waren den Untersuchern überlassen. Jedoch sehen die Autoren in Letzterem nur ein geringes Biasrisiko, da die Allokation randomisiert war.



Publication History

Article published online:
30 November 2021

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