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DOI: 10.1055/a-1992-8176
Arthrose in Gelenken an der Hand: Hohe Prävalenz in der Postmenopause
The disability associated with hand osteoarthritis is substantial in a cohort of post-menopausal women: the QUALYOR study.
Osteoarthritis Cartilage 2022;
30 (11) 1526-1535
DOI: 10.1016/j.joca.2022.07.010.
Untersuchungen zu Folge leiden im Alter von 85 Jahren etwa jede zweite Frau und jeder vierte Mann unter einer symptomatischen Arthrose in Gelenken an der Hand. Wie häufig sind postmenopausale Frauen von dieser Problematik betroffen? Welche funktionellen Einschränkungen gehen damit einher? Und welche Faktoren prädisponieren dafür? Diesen Fragen ging ein französisches Forscherteam nach.
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Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werteten Daten der QUALYNOR-Studie aus, an welcher insgesamt 1575 postmenopausale Frauen im Alter von mindestens 55 Jahren teilgenommen hatten. Ziel dieser prospektiven Kohortenstudie war die Evaluation von Korrelaten für die Knochenqualität der Frauen. In die aktuelle Analyse flossen nun die Daten von 1189 Studienteilnehmerinnen ein, die sich 72 Monate nach Studienbeginn einer klinischen Gelenkuntersuchung inklusive Messung der Greifkraft sowie Röntgenaufnahmen beider Hände unterzogen hatten. Anhand der erhobenen Befunde prüften die Forschenden, wie viele Frauen gemäß Kriterien des American College of Rheumatology (ACR) an einer symptomatischen Arthrose litten. Von einer radiografischen Arthrose gingen sie aus, wenn mindestens 2 von insgesamt 30 Gelenken (je 15 pro Hand) einen Wert von mindestens 2 gemäß Kellgren-Lawrence-Kriterien aufwiesen. Ferner erhoben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung verschiedene anthropometrische Parameter und befragten die Frauen zu ihrem Tabak- und Alkoholkonsum sowie zu Komorbiditäten. Zusätzlich beantworteten die Frauen den AUSCAN (Australian/Canadian Osteoarthritis Hand Index)- sowie den Cochin-Fragebogen, mit welchen die Forschenden Schmerzen, Steifigkeit sowie funktionelle Einschränkungen der Hand, insbesondere bei Alltagsaktivitäten, objektivierten. Eine mäßige bis schwere Arthrose lag per Definition bei entsprechender Symptomatik sowie einem AUSCAN-Score ≥ 43/100 vor.
Ergebnisse
Die Studienteilnehmerinnen waren im Schnitt 71,7 Jahre alt. Radiografische Arthroseveränderungen Grad ≥ 2 nach Kellgren-Lawrence an mindestens 2 Gelenken – am häufigsten waren hiervon die distalen Interphalangealgelenke betroffen – wiesen 815 Frauen (68,5%) auf. 333 dieser 815 Frauen (40,9%) bzw. 28% der Frauen des Gesamtkollektivs waren dabei beschwerdefrei. Insgesamt 482 Studienteilnehmerinnen (40,5%) erfüllten die ACR-Kriterien für eine symptomatische Arthrose von Handgelenken und wiederum 82 (17%) von diesen 482 Frauen (6,8% der gesamten Studienkohorte) litten an einer mäßigen bis schweren Arthrose. Die Prävalenz der symptomatischen erosiven Arthrose betrug 11,8%: 141 von 1189 Frauen waren hiervon betroffen. Die Patientinnen mit einer symptomatischen Gelenkarthrose gemäß ACR-Kriterien wiesen sowohl im Vergleich zu den Frauen ohne Arthroseveränderungen als auch im Vergleich zu den Frauen mit asymptomatischen radiografischen Arthrosezeichen signifikant höhere AUSCAN- und Cochin-Scores sowie eine geringere Greifkraft auf. Patientinnen mit einem Bodymassindex>30 kg/m2 hatten im Vergleich zu nicht adipösen Frauen (Bodymassindex<30 kg/m2) ein signifikant höheres Risiko für eine symptomatische Arthrose (Odds Ratio 1,27; 95% KI 1,05–1,53) sowie für eine symptomatische erosive Arthrose (Odds Ratio 1,46; 95% KI 1,04–2,05). Ein Zusammenhang zwischen dem Arthrosestatus und dem Diabetes mellitus bestand nicht, dagegen korrelierten die Hypertonie und die Dyslipidämie mit der symptomatischen Arthrose.
Ein beträchtlicher Anteil der postmenopausalen Frauen im Alter über 55 Jahre ist von arthrotischen Veränderungen an Gelenken der Hand betroffen, schlussfolgern die Autorinnen und Autoren: 28% weisen asymptomatische Röntgen-Arthrosezeichen auf und rund 41% leiden unter einem symptomatischen Gelenkverschleiß, wobei dieser in 17% der Fälle mäßig bis stark ausfällt. Unter einer erosiven Arthrose leidet etwa jede zehnte Frau.
Dr. med. Judith Lorenz, Künzell
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
01. Juni 2023
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