Nephrologie aktuell 2023; 27(02): 68-72
DOI: 10.1055/a-2007-6121
Schwerpunkt
Nephrologie

Stabilisatoren des HIF-Signalwegs

Ein neuer Ansatz zur Behandlung der renalen Anämie
Anja Schork
1   Sektion Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Medizinische Klinik IV, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen
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ZUSAMMENFASSUNG

Mit der Zulassung des ersten Stabilisators des Hypoxie induzierten Faktors (HIF: Hypoxia-Inducible Factor) Roxadustat durch die europäische Zulassungsbehörde EMA (EMA: European Medicines Agency) steht seit August 2021 eine neuartige, orale Therapie der renalen Anämie zur Verfügung. HIF-Stabilisatoren verhindern durch die Inhibition des Enzyms Prolylhydroxylase den Abbau des Transkriptionsfaktors HIF. HIF-Stabilisatoren bewirken eine Wiedererweckung der endogenen Erythropoetinbildung durch die (exkretorisch insuffizienten) Nieren und eine verbesserte Eisenbereitstellung. Aufgrund der bislang kurzen Beobachtungsdauer können jedoch potenzielle Risiken des pleiotropen Wirkmechanismus noch nicht abschließend beurteilt werden. HIF-Stabilisatoren eignen sich zunächst insbesondere für die Behandlung von Patienten mit renaler Anämie und unzureichendem Ansprechen auf die Erythropoetintherapie oder mit einem Wunsch zu einer oralen Therapiealternative.



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Article published online:
16 March 2023

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