Pneumologie 2009; 63(1): 3
DOI: 10.1055/s-0028-1145224
Pneumo-Fokus

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Allergologie - Fliegende Pferdeallergene

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Publication Date:
22 January 2009 (online)

 
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Pferdeallergene können zu einem Gesundheitsrisiko für Allergiker werden. L. Elfman und Mitarbeiter untersuchten, über welche Entfernung die Allergene von Pferdeställen verschleppt werden können. Int Arch Allergy Immunol 2008; 145: 269–276

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Im Winter ist die Belastung für Allegiker im Umkreis von Pferdeställen deutlich geringer als zu anderen Jahreszeiten (Bild: ccvision).

In Schweden leben ungefähr 280 000 Pferde, eine halbe Million Menschen widmen sich dem Reiten und es werden ständig mehr. Dieser Trend führt dazu, dass zunehmend Pferdeställe in Ortschaften integriert werden. Das ist nicht unproblematisch – schließlich reagieren 28–46 % der Kinder, die an Asthma leiden, unter anderem auf Pferdeallergene und 15–18 % der Schulkinder sind gegenüber Pferd, Hund oder Katze sensibilisiert.

Die Autoren vom Uppsala University Hospital in Schweden untersuchten deshalb den Radius, in dem Pferdeallergene verschleppt werden können. Sie sammelten im Jahresverlauf Staub an 50 Probenahmestellen rund um einen schwedischen Reiterhof mit 32 Pferden und quantifizierten das Pferdeallergen mittels 2-seitigem Sandwich-ELISA. Zusätzlich wurde die Bevölkerung anhand von Fragebögen untersucht.

Es zeigte sich, dass, je nach Wind, Allergen im Umkreis von 50 bis maximal 500 m nachweisbar war. Mit der Entfernung vom Stall nahm die Allergenmenge ab, in 500 m Entfernung waren maximal 0,6 % der Werte messbar, die direkt im Hofbereich gefunden wurden. Sammelpunkte im Waldbereich waren frei von Pferdeallergen. Im Vergleich zum Sommer fanden sich im Herbst halb so viele, im Winter nur noch ein Viertel der Allergene. Von den 400 befragten Büroangestellten im Umkreis gaben 18 an, unter einer Pferdeallergie zu leiden, 2 von ihnen fühlten sich durch die Gerüche des Stalls belästigt.

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Bewertung

Im Gegensatz zu früheren Studien wurde hier ein Allergenstandard entwickelt, der 2 Jahre haltbar ist. Damit haben die Autoren sicher gestellt, dass ihre zu verschiedenen Zeitpunkten genommenen Proben wirklich vergleichbar sind. Ein wichtiger Aspekt in der – nicht immer standardisierten – Staubprobenanalyse. Auffallend ist, dass Arbeiter in der Zeit, in der sie nahe am Stall tätig waren, trotz größerer Allergenmenge nicht über mehr Symptome berichteten. Allerdings ist der "Healthy Worker Effect" zu beachten, möglicherweise meiden Betroffene einen Arbeitsplatz im Umfeld eines Pferdestalls. Wichtig ist jedoch vor allem die Erkenntnis, dass sich die Allergenbelastung mit Wetterbedingungen und Bepflanzung ändert. Im Einzelfall kann eine Allergenquelle, die einen halben Kilometer entfernt ist, noch für Probleme sorgen.

Referiert und bewertet von Dr. Verena Liebers, Bochum

 
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Im Winter ist die Belastung für Allegiker im Umkreis von Pferdeställen deutlich geringer als zu anderen Jahreszeiten (Bild: ccvision).