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DOI: 10.1055/s-0038-1645892
Anwendung der ultradünnen fetoskopischen Technik reduziert die Verletzung der amnialen Membran und verbessert das neonatale Outcome beim TTTS (ClinicalTrials.gov: NCT03151915)
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
11. April 2018 (online)
Fragestellung:
Bei einem ausgeprägten fetofetalen Transfusionssyndrom besteht die Therapie der Wahl in der fetoskopischen Laserkoagulation. Eine wesentliche Komplikation dieser Therapie besteht im iatrogenen vorzeitigen Blasensprung, welcher unter Umständen das neonatale Outcome erheblich einschränkt. Eine Verkleinerung der verwendeten fetoskopischen Instrumente kann die Traumatisierung der amnialen Membran deutlich reduzieren.
Methodik:
Es wurde geprüft, ob das neonatale Outcome nach Laserkoagulation bei fetofetalem Transfusionssyndrom (FFTS) durch eine Verringerung des Fetoskopdurchmessers von 2,0 mm (93 Eingriffe) auf 1,0/1,2 mm (126 Eingriffe) verbessert werden kann.
Ergebnisse:
In der untersuchten Kohorte verbesserte sich das Überleben von mindestens einem Feten auf 98% (vs. 87%), das Überleben beider Feten blieb unverändert. In 2% (vs. 13%) der Fälle kam es zum intrauterinen Fruchttod beider Feten. Nach Literaturrecherchen haben wir damit an der Universität Halle das weltweit beste neonatale Outcome und die höchste Kollektivzahl der TTTS-Patienten, die mit der ultradünnen Technik behandelt wurden.
Schlussfolgerung:
Die Laserkoagulation des TTTS wird weltweit in wenigen Zentren durchgeführt. Durch die bisher nur am Universitätsklinikum Halle verwendeten modifizierten, ultradünnen, fetoskopischen Instrumente (11510 KD, 1,3 × 2,6 mm, 2,65 mm2 und 1 mm flexible Optik, Karl Storz GmbH, Tuttlingen) lässt sich die Traumatisierung der Eihäute durch den Einstich 4-fach verkleinern. Im Vergleich mit führenden Zentren auf der ganzen Welt können so die peri- und postoperativen Komplikationen deutlich gesenkt werden.
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Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.