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DOI: 10.1055/s-0038-1668445
Pulmonalvenenstenose nach Katheterablation als seltene Ursache eines einseitigen Pleuraergusses
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
05. September 2018 (online)
In unserer Klinik stellte sich ein 56-jähriger Patient mit links thorakalen Schmerzen und neu aufgetretener Dyspnoe vor. Außer einem hohen Nikotinabusus und einem intermittierenden Vorhofflimmern, weswegen 5 Monate zuvor eine Radiofrequenzablation via Herzkatheter durchgeführt worden war, bestanden keine relevanten Vorerkrankungen. In der bildgebenden Diagnostik fand sich ursächlich ein großer Pleuraerguss links. Zytologisch handelte es sich um ein lymphozytäres Exsudat. Eine Malignomanamnese bestand nicht. Zur Histologiegewinnung bei rezidivierendem Pleuraerguss erfolgte eine diagnostische Videothorakoskopie. Intraoperativ fand sich neben einem leicht hämorrhagischen Erguss eine gefäßinjizierte Pleura parietalis sowie einzelne Pleuraplaques. Auffällig waren bei Exploration des Lungenhilus varizenartig aufgetriebene, subpleurale, kleinste Venen als mögliches Korrelat eines venösen Abflusshindernisses. Histologisch bestand kein Anhalt für Malignität. Bei genauerer Anamnese konnte der Patient das Auftreten der Symptome zeitlich einer Katheterablation, welche 5 Monate zuvor aufgrund Vorhofflimmerns durchgeführt worden war, zuordnen. In der kontrastmittelunterstützten TCT bestätigte sich der V.a. ein venöses Abflusshindernis, da ein kompletter Verschluss der oberen Pulmonalvene (PV) vorlag. Es erfolgte ein erfolgreicher Rekanalisationsversuch. Die Stenose einer Pulmonalvene (PV) als mögliche Komplikation nach Radiofrequenzablation wird in der Literatur mit Inzidenzen zwischen 0,7 – 30% angegeben, wobei so gut wie kein kompletter Verschluss der PV beschrieben wird. Zudem ist nur etwa 1% der Patienten symptomatisch. Als Therapie stehen sowohl konservative, interventionelle und chirurgische Möglichkeiten zur Verfügung.
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