Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678024
Posterbegehung (P03) – Sektion Pneumologische Onkologie
NSCLC metastasiert, molekulare Treiber
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Osimertinib vs. Standard of Care EGFR-TKI als Erstlinienherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem, nicht vorbehandeltem EGFRm NSCLC: FLAURA post-progression Outcomes

N Reinmuth
1   Asklepios Fachkliniken Gauting, Onkologie der Klinik für Pneumologie
,
HG Bischoff
2   University Hospital Heidelberg, Thoraxklinik at Heidelberg
,
S Bohnet
3   Medizinische Klinik III, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
,
A Rückert
4   Schwarzwald-Baar-Klinikum, Klinik für Innere Medizin II, Onkologie, Hämatologie, Immunologie, Infektiologie und Palliativmedizin
,
C Meyer zum Büschenfelde
5   St. Vincentius-Kliniken Karlsruhe Abt. II Innere Medizin
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Februar 2019 (online)

 
 

    Hintergrund Der Drittgenerations-EGFR-TKI Osimertinib verbesserte gegenüber Standard of Care (SoC) EGFR-TKIs (Erlotinib/Gefitinib) in der Phase III FLAURA Studie (NCT02296125) signifikant das Progressionsfreie Überleben (PFS) von nicht vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC und Ex19del oder L858R Mutation (EGFRm) (Hazard ratio [HR] 0,46 [95% KI 0,37- 0,57]; p < 0,001). Die vorläufigen Daten zum Gesamtüberleben (OS) waren vielversprechend, aber formal nicht statistisch signifikant (HR 0,63 [95% KI 0,45- 0,88]; p = 0,007). Hier werden explorative Post-Progressions-Ergebnisse (PPE) gezeigt.

    Methoden Die Patienten wurden 1 : 1 zu Osimertinib (80 mg oral [PO], einmal täglich [QD]) oder SoC (Gefitinib 250 mg/Erlotinib 150 mg, je PO QD) randomisiert. Die Weiterbehandlung nach Auftreten der Krankheitsprogression war erlaubt, wenn der klinische Nutzen aus Prüfarzt-Sicht weiterhin gegeben war. Der Prüfarzt bestimmte die Folgetherapie. SoC Patienten konnten Osimertinib erhalten, wenn nach Progress ein positiver T790M Status vorlag.

    Ergebnisse Global wurden 556 (Deutschland 16) Patienten randomisiert. Zum Daten-Cut off war die Behandlung von 138/279 (49%) Patienten mit Osimertinib und von 213/277 (77%) mit SoC beendet; 82 (29%) und 129 (47%) erhielten eine Folgetherapie: EGFR-TKIs erhielten 29 (10%) und 97 (35%; davon erhielten 55 [20%] Osimertinib); 46 (16%) und 27 (10%) erhielten eine Platin-basierte Chemotherapie. Die mediane Zeit bis zum Absetzen der Studienmedikation oder Tod betrug für Osimertinib 20,8 Monate (95% KI 17,2 – 24,1), für SoC 11,5 Monate (KI 10,3 – 12,8). Die mediane Zeit bis zum Absetzen jeglicher EGFR-TKIs oder Tod betrug für Osimertinib 23,0 Monate (KI 19,5- nicht berechenbar), für SoC 16,0 Monate (KI 14,8 – 18,6). Alle PPE zeigten einen signifikanten Vorteil für Patienten, die mit Osimertinib behandelt wurden.

    Fazit Der PFS Vorteil mit Osimertinib blieb über alle PPE hinweg erhalten. Der schrittweise Anstieg der jeweils statistisch signifikanten Hazard Ratio (PFS 0,46; Zeit bis zur ersten Folgetherapie oder Tod 0,51; PFS2 0,58; Zeit bis zur zweiten Folgetherapie oder Tod 0,60) stützt die vorliegenden OS Daten.

    Sponsor: AstraZeneca


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