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DOI: 10.1055/s-0039-1688272
Saisonale Schwankungen in Bezug auf die Diagnose des Gestationsdiabetes mellitus (GDM) – Erste Ergebnisse einer multizentrischen Analyse des DPV-Registers bei 15.923 GDM-Patientinnen
Publication History
Publication Date:
07 May 2019 (online)
Hintergrund:
Die Prävalenz des Gestationsdiabetes mellitus (GDM) steigt stetig – weltweit. Mit Blick auf Deutschland zeigte sich im Jahr 2016 eine Prävalenz von ca. 5,38%. Derzeit werden Risiko- und Einflussfaktoren des GDMs kontrovers diskutiert. Interessanterweise scheint die Zahl der diagnostizierten GDM-Fälle saisonalen Schwankungen zu unterliegen, so dass die Saisonalität als potentieller Einflussfaktor in Bezug auf die GDM-Diagnosestellung gilt. Um die saisonalen Schwankungen des GDMs in Bezug auf den Zeitpunkt der Diagnosestellung zu erheben, haben wir 15.923 GDM-Patientinnen in einer multizentrischen DPV-Analyse untersucht.
Methodik:
Innerhalb dieser retrospektiven multizentrischen DPV-Kohortenstudie wurden n = 15.923 GDM-Patientinnen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung im Zeitraum 1995 – 2018 monatlich analysiert und die monatlichen GDM-Fälle in Bezug zu den Geburtenzahlen des statistischen Bundesamts (DESTATIS) gesetzt. Daraus wurden die prozentualen Abweichungen d vom jährlichen Mittelwert (= 100%) bestimmt. Die saisonale Einteilung der Monate orientiert sich an den meteorologischen Jahreszeiten. Die Signifikanzen p wurden auf Basis eines einseitigen Binomialtests bestimmt.
Ergebnisse:
Bei n = 15.923 GDM-Patientinnen (Alter: 32,15 ± 5,30 Jahre; Gewicht: 84,53 ± 19,09 kg; BMI: 30,71 ± 6,49 kg/m2) zeigte der Binomialtest eine signifikante saisonale GDM-Häufigkeit (bezogen auf die Diagnosestellung) im Frühjahr, Sommer und Winter:
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Frühjahr (März-Mai): d =-4,49% (p < 0,001)
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Sommer (Juni-August): d =+7,43% (p < 0,0001)
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Herbst (September-November): d =+2,17% (p < 0,1)
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Winter (Dezember-Februar): d =-3,76% (p < 0,008)
Schlussfolgerung:
Diese retrospektive bevölkerungsbezogene DPV-Kohortenstudie bei n = 15.923 GDM-Patientinnen weist saisonale Schwankungen in Bezug auf die GDM-Diagnosestellung mit der höchsten Signifikanz in den Sommermonaten auf, so dass die Saisonalität ggf. als Einflussfaktor zu betrachten ist. Weitere Analysen des GDM-DPV-Kollektivs werden im Detail und unter Beachtung der Umsetzung der Mutterschaftsrichtlinie durchgeführt.
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