Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e112
DOI: 10.1055/s-0040-1717893
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Senologie II

Target Lymph Node Biopsy (TLNB) nach Kohlenstoffmarkierung bei Mammakarzinom-Patientinnen im Rahmen der primären Systemtherapie – Ergebnisse der TATTOO-Studie

S Hartmann
1   Universitätsfrauenklinik am Klinikum Südstadt, Rostock, Deutschland
,
A Stachs
1   Universitätsfrauenklinik am Klinikum Südstadt, Rostock, Deutschland
,
T Kühn
2   Klinikum Esslingen, Esslingen, Deutschland
,
A Winckelmann
2   Klinikum Esslingen, Esslingen, Deutschland
,
J de Boniface
3   Capio St Görans Hospital, Stockholm, Schweden
,
B Gerber
1   Universitätsfrauenklinik am Klinikum Südstadt, Rostock, Deutschland
,
T Reimer
1   Universitätsfrauenklinik am Klinikum Südstadt, Rostock, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Zielsetzung Primäres Studienziel ist die intraoperative Detektionsrate initial kohlenstoffmarkierter, axillärer Lymphknoten (Target Lymph Node, TLN) nach primärer Systemtherapie (PST). Als sekundäre Studienziele sollen die Übereinstimmungsrate zwischen TLN und Sentinel Lymph Node (SLN), die Falsch-Negativ-Rate (FNR) für die Targeted Axillary Dissection (TAD) und mögliche Komplikationen durch die Kohlenstoffinjektion ermittelt werden.

    Material/Methoden Die TATTOO-Studie (DRKS00013169) ist eine prospektive, multizentrische Machbarkeitsstudie. Bei Patientinnen mit Indikation zur PST bei stanzbioptisch gesichertem invasivem Mammakarzinom mit suspekten ipsilateralen axillären Lymphknoten erfolgte vor Therapiebeginn eine Stanzbiopsie oder Feinnadelaspiration des TLN und die Injektion einer hochgereinigten Kohlenstoffsuspension unter Ultraschallsicht. Nach der neoadjuvanten Therapie wurde der TLN im Rahmen der operativen Therapie gezielt entfernt. Waren präoperativ keine suspekten Lymphknoten mehr nachweisbar (ycN0), erfolgte zusätzlich die Sentinel Lymph Node Biopsy (SLNB), waren noch suspekte Lymphknoten nachweisbar, erfolgte eine komplette axilläre Lymphknotendissektion (ALND).

    Ergebnisse Es wurden an 5 Zentren in Deutschland und Schweden 118 Patientinnen in die Studie rekrutiert; die Daten von 110 Patientinnen wurden in die Analyse eingeschlossen. Die Detektionsrate für den TLN lag bei 93,7% (n=103). Waren TLN und SLN detektierbar, so stimmten diese in 59,7 % überein. Eine FNR von 9,1% wurde für die TAD (TLNB plus SLNB) ermittelt. Die einzige Komplikation die einhergehend mit der Kohlenstoffinjektion beobachtet wurde, waren Hauttätowierungen bei 5 Patientinnen (4,5 %).

    Zusammenfassung Die TAD nach Kohlenstoffmarkierung des TLN ist mit einer hohen Detektionsrate, niedrigen Komplikationsrate und einer akzeptablen FNR (< 10%) eine kostengünstige und im klinischen Alltag unkompliziert durchführbare Methode.


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    07. Oktober 2020

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