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DOI: 10.1055/s-0041-1723216
Strahlenschutz in der Angiographie: Welchen Effekt hat eine Echtzeit-Visualisierung der Strahlendosis?
Zielsetzung Es wurde untersucht, welchen Effekt eine Echtzeit-Visualisierung der persönlichen Strahlendosis der während einer Angiographie tätigen Radiologen hat.
Material und Methoden In dieser prospektiven Fall-Kontroll-Studie wurde die persönliche Strahlendosis während angiographischer Diagnostik und Interventionen tätiger Radiologen gemessen. Dazu wurde ein speziell dafür vorgesehenes Dosimeter (RaySafe i2-system) über der Strahlenschutzschürze getragen und die Dosis in Ein-Sekunden-Intervallen aufgezeichnet. In der Kontrollgruppe erfolgte lediglich die Dosismessung. In der Versuchsgruppe fand eine Visualisierung der Strahlendosis in Echtzeit auf einem Live-Screen mittels farbkodiertem Balkendiagramm („Ampelfarben“) statt. Zur statistischen Auswertung wurden die deskriptive Statistiken und der Wilcoxon-Mann-Whitney-U-Test berechnet.
Ergebnisse Insgesamt konnten n = 214 Messungen (n = 110 Testgruppe und n = 104 Kontrollgruppe) ausgewertet werden. Mit 2,36 µSv (Bereich: 0,05 – 161,03 µSv) gegenüber 3,67 µSv (Bereich: 0,03 – 474,73 µSv) lag der Median der mittleren Dosis in der Versuchsgruppe um 35,7% unter dem der Kontrollgruppe (p = 0,032). In der Versuchsgruppe war die durchschnittliche Gesamtstrahlendosis um 46,9% (15,5 vs. 29,2 µSv) reduziert (p = 0,034).
Schlussfolgerungen Die Echtzeit-Visualisierung der aktiven Strahlendosis während angiographischer Diagnostik und Interventionen führt zu einer relevanten Reduktion der Dosis, welcher die beteiligten Radiologen ausgesetzt sind.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. Mai 2021
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