Rofo 2021; 193(S 01): 33
DOI: 10.1055/s-0041-1723225
Vortrag (Wissenschaft)
Thoraxradiologie

Verbesserte Vergleichbarkeit zwischen CT- und Röntgenbildern bei COVID-Patienten mittels virtueller Röntgenbilder

C Rademacher
1   Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Kinderradiologie, Düsseldorf
,
A Steuwe
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Radiologie, Düsseldorf
,
A Elisabeth
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Radiologie, Düsseldorf
,
B Valentin
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Radiologie, Düsseldorf
,
J Aissa
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Radiologie, Düsseldorf
,
M Köhler
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Radiologie, Düsseldorf
,
G Antoch
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Radiologie, Düsseldorf
› Institutsangaben
 
 

    Zielsetzung Die Anzahl der COVID-19 Infektionen nimmt wieder rasant zu. Fokus vieler Studien ist die CT, jedoch ist es bei stark steigender Fallzahl wichtig, auch das Röntgen als Modalität intensiver zu betrachten. In dieser Studie sollen Röntgenthoraxbilder (CXR) bezüglich ihrer diagnostischen Aussagekraft bei viralen Pneumonien analysiert werden. Da die Vergleichbarkeit zwischen Röntgen- und CT-Untersuchungen teilweise schwierig ist, wurden außerdem virtuelle Röntgenbilder aus CT-Bildern (VXR) erstellt und mit Original-CXR verglichen.

    Material und Methoden In dieser retrospektiven Studie wurden 112 CT-Scans der ersten 109 COVID-verdächtigen Patienten (69 M, 40 F) aus unserem Institut eingeschlossen. Aus den CT-Bildern wurden mittels einer neuen Software „virtual X-ray“ (Siemens Healthineers) VXR erstellt. VXR wurden mit CXR, die 48 h vor oder 48 h nach dem CT angefertigt wurden, verglichen. Mittels eines Scoring-Systems wurde der Schweregrad der Pneumonie in 4 Stadien eingeteilt (0 =keine Parenchymveränderungen, 1 =< 25% der Lunge betroffen, 2 = 25 – 30%, 3 = 50 – 75%, 4 =>75%). Als Goldstandard wurden Ergebnisse von PCR-Tests herangezogen.

    Ergebnisse Die Spezifität der Röntgenbilder im Vergleich zu den PCR-Tests zur Identifizierung einer viralen Pneumonie betrug bei CXR 64,7% und bei VXR 75,8%. Bei 15/109 Patienten (14%) wurde COVID-19 mittels PCR-Test bestätigt. Pulmonale Auffälligkeiten zeigten sich bei 12/15 (80%) der CXR und 13/15 (87%) der VXR. Von letzteren 13 Patienten zeigten 3/13 (23%) unilaterale und 10/13 (77%) bilaterale Konsolidierungen. In 5/13 (38%) Patienten waren die Veränderungen peripher betont, wobei in 8/13 (62%) Fällen ein diffuses Verteilungsmuster vorlag. Der Schweregrad der Pneumonie lag im Durchschnitt bei 1,2.

    Schlussfolgerungen VXR führten bei der Diagnostik einer viralen Pneumonie zu einer höheren Spezifität als CXR. VXR können daher als äquivalentes Follow-Up genutzt werden. Dies ermöglicht eine bessere Vergleichbarkeit zwischen CT und Röntgen, indem VXR in eine Reihe konsekutiver CXR eingereiht werden können


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    11. Mai 2021

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