CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S154
DOI: 10.1055/s-0041-1728062
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Audiometrisch versus CT-radiologisch ermittelter Frequenzversatz bei CI-Trägern

KV Schulz
1   Katholische Klinikum Bochum - St. Elisabeth Hospital, HNO, Bochum
,
J Gauer
2   Ruhr-Universität Bochum - Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, Institut für Kommunikationsakustik, Bochum
,
A Nagathil
2   Ruhr-Universität Bochum - Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, Institut für Kommunikationsakustik, Bochum
,
R Martin
2   Ruhr-Universität Bochum - Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, Institut für Kommunikationsakustik, Bochum
,
JP Thomas
3   St. Johannes Hospital, HNO, Dortmund
,
C Völter
1   Katholische Klinikum Bochum - St. Elisabeth Hospital, HNO, Bochum
› Author Affiliations
 
 

    Viele CI-Träger beklagen eine Verzerrung beim Musikhören durch schlecht übertragende Tonhöhen. Ziel dieser Studie war es, das Ausmaß dieses Frequenzversatzes zu messen und zu eruieren, ob dieser durch eine inkomplette Abdeckung der Cochlea durch die einliegende Elektrode zu erklären ist. Hierzu wurden 14 einseitig ertaubte CI-Patienten im Alter von 32 bis 73 (MW: 53) Jahren, die zwischen 2012-2018 in der HNO-Klinik der RUB mit einem CI der Firma MED-EL (FSP oder FS4 Programm) versorgt wurden, eingeschlossen. Die Hörerfahrung mit CI betrug zum Zeitpunkt der Untersuchung 11 bis 76 (MW: 37) Monate. Einerseits wurde der subjektive Frequenzversatz gemessen, indem die Probanden zu einer (auf dem gesunden Ohr gehörten) Frequenz die entsprechende Frequenz auf der CI-Seite einstellen sollten. Andererseits wurde retrospektiv die Länge der Cochlea CT-radiologisch mittels der Otoplan < sup>®  < /sup>Planungssoftware (MED-EL) bestimmt, die vermutete Position der CI-Elektrode abgeschätzt und mit ihrer Frequenzansteuerung kombiniert.

    Bei allen Probanden fällt der erwartete Frequenzversatz mittels Otoplan < sup>®  < /sup>höher als der in den Versuchen gemessene subjektive Frequenzversatz aus. Dabei wurden bei der Frequenzansteuerung in der Regel tiefere Frequenzen als radiologisch zu erwarten verwendet. 3 Probanden wiesen einen sehr großen Frequenzversatz auf. Dies korrelierte mit einer Diskrepanz zwischen der Länge der Cochlea (34-39 mm) und der des einliegenden Elektrodenträgers (28mm).

    Auch wenn im allgemeinen der subjektive Frequenzversatz vermutlich aufgrund der Neuroplastizität und der angepassten Stimulationsraten geringer als der radiologisch zu erwartende ist, kann eine präoperative Bestimmung der Cochlealänge dazu beitragen, diesen zu verringern und ggf. den Musikgenuss der CI-Träger zu verbessern.

    Poster-PDF A-1034.pdf


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Schulz Kira Viviane
    Katholische Klinikum Bochum - St. Elisabeth Hospital, HNO
    Bochum

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

    © 2021. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

    Georg Thieme Verlag KG
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany