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DOI: 10.1055/s-0041-1733740
Mismatch Reparatur Defizienz, Chemotherapie und Überleben bei resektablem Magenkarzinom: Eine Beobachtungsstudie der deutschen Zentren des staR-Projekts und eine Metaanalyse
Einleitung In einer post-hoc Analyse der MAGIC-Studie haben Mismatch Reparatur (MMR) defiziente (MMRd), resektable Magenkarzinome (GC) ein besseres medianes Gesamtüberleben (OS) bei ausschließlich operativer Behandlung, jedoch ein schlechteres medianes OS mit zusätzlicher perioperativer Chemotherapie.
Ziele In einer retrospektiven Analyse und einer Metaanalyse wird der Zusammenhang zwischen MMR Status und OS bei Patienten mit kurativ-resektablem GC nach ausschließlich operativer Therapie und perioperativer Chemotherapie untersucht.
Methodik Zwischen 04/2013 und 12/2018 wurden GC Patienten, einschließlich AEG Typ II + III, für das staR-Projekt rekrutiert. Daraus wurden Patienten mit kurativ-resektablem GC ausgewählt, die entweder ausschließlich operativ oder mit perioperativer Chemotherapie behandelt wurden. Deren Tumorproben wurden auf Expression von MLH1, MSH2, MSH6 und PMS2 getestet. Die vier entstehenden Subgruppen wurden auf einen Zusammenhang zwischen MMR-Status, Therapie und OS untersucht. Die MEDLINE-Datenbank wurde nach vergleichbaren Publikationen bis 01/2021 durchsucht und eine Metaanalyse durchgeführt.
Ergebnis Der MMR-Status konnte bei 225 Patienten (medianes Alter 66 Jahre, männlich 62,2 %) ermittelt werden, 25 Patienten (11,1 %) waren MMRd. Nach dem Matching klinischer Charakteristika ergab die Überlebenszeitanalyse für Patienten mit ausschließlicher Operation im Vergleich zur perioperativen Chemotherapie eine HR von 1,44 (95 %-KI: 0,66-3,13; P = 0,36) für MMRp und eine HR von 0,55 (95 %-KI: 0,11-2,75; P = 0,46) für MMRd. Das mediane OS wurde in keiner Subgruppe erreicht. In die Metaanalyse wurden insgesamt 387 Patienten eingeschlossen, es errechnete sich bei ausschließlicher Operation im Vergleich zur perioperativen Chemotherapie eine HR von 1,18 (95 %-KI: 0,89-1,58; P = 0,26) bei MMRp und ein signifikant besseres OS mit einer HR von 0,33 (95 %-KI: 0,13-0,85; P = 0,02) bei MMRd.
Schlussfolgerung Unsere Ergebnisse unterstützen einen positiven prognostischen Effekt bei MMRd GC Patienten unter ausschließlich operativer Therapie und einen negativen prognostischen Effekt bei Patienten mit zusätzlicher perioperativer Chemotherapie. Die Bestimmung des MMR-Status als prädiktiver Biomarker bei kurativ-resektablem GC könnte die Therapie des MMRd GC verbessern.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
07. September 2021
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