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DOI: 10.1055/s-0042-1756065
Validierung eines neuen Screening-Instruments (ACSID-11) zur Erfassung spezifischer Internetnutzungsstörungen anhand der ICD-11-Kriterien für Gaming Disorder
Einleitung Mit der Aufnahme der Gaming Disorder in die ICD-11 wurden Diagnosekriterien für diese relativ neue Störung eingeführt. Diese Kriterien können auch auf andere potenzielle spezifische Internetnutzungsstörungen angewendet werden. Das 11-Item „Assessment of Criteria for Specific Internet-use Disorders“ (ACSID-11) wurde entwickelt, um eine online Computerspielstörung, online Shoppingstörung, Pornografie-Nutzungsstörung, Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung sowie eine online Glücksspielstörung konsistent mit einem Fragebogen zu erfassen. In dieser Studie wurde der ACSID-11 faktoriell untersucht und validiert.
Material und Methodik Der ACSID-11 misst die fünf Internetnutzungsstörungen je mit denselben 11 Items und folgt dabei dem Antwortmuster des ASSIST Fragebogen der WHO. In zwei Studien (N = 985 bzw. 1903) wurde der ACSID-11 zusammen mit anderen etablierten Screening-Fragebögen für spezifische Internetnutzungsstörungen erhoben, die auf den DSM-5-Kriterien für Gaming Disorder (z.B. Ten-Item Internet Gaming Disorder Test; IGDT-10) oder den Suchtkomponenten von Griffiths basieren (z.B. Bergen Social Media Addiction Scale; BSMAS). Wir prüften die interne Konsistenz und Faktorstruktur des ACSID-11 sowie Korrelationen mit konvergenten Maßen.
Ergebnisse Die vermutete Vier-Faktor-Struktur des ACSID-11 konnte für jede der fünf spezifischen Internetnutzungsstörungen bestätigt werden. Der ACSID-11 Gesamtscore korreliert hoch mit den entsprechenden Screening-Fragebögen sowie mit verschiedenen Messgrößen für psychische Beeinträchtigungen (alle r's>.5, p's<.001). Die interne Konsistenz des ACSID-11 für die verschiedenen Internetnutzungsstörungen ist mit Cronbachs Alphas >.9 ausgezeichnet. Ein potentieller diagnostischer Cut-off wird vorgeschlagen.
Zusammenfassung Der ACSID-11 kann als valides Instrument für die konsistente Erhebung verschiedener Internetnutzungsstörungen angesehen werden. Die ICD-11-Diagnosekriterien für Gaming Disorder scheinen auf andere Internetnutzungsstörungen anwendbar zu sein. Die Nutzung einheitlicher Items über verschiedene Störungsbilder hinweg eröffnet die Möglichkeit, die methodischen Schwierigkeiten aufgrund bislang häufig inkonsistenter Erhebungsinstrumente zu überwinden.
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Interessenkonflikt
Keine
Publication History
Article published online:
30 August 2022
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Georg Thieme Verlag
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Germany