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DOI: 10.1055/s-2004-818761
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Die Sepsis
The SepsisPublication History
Publication Date:
21 April 2004 (online)
Sehr geehrter Herr Professor Jauch,
sehr geehrter Herr Professor Schildberg,
sehr geehrte Professorinnen und Professoren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr verehrte Studentinnen und Studenten,
liebe Freunde,
ich möchte Sie alle ganz herzlich begrüßen zu meiner Antrittsvorlesung zum Thema Sepsis und freue mich, dass der Hörsaal schon früh am Morgen so gut gefüllt ist.
Im Roche-Lexikon Medizin des Urban und Schwarzenberg Verlags wird der Begriff „Sepsis” - vom griechischen Wort abgeleitet - als „eine Vergiftung des Blutes charakterisiert, ein Krankheitsbild infolge des dauernden oder periodischen Eindringens von Krankheitserregern und deren Giften aus dem Krankheitsherd in den Kreislauf ”. Verbunden damit ist „das Ausbleiben der zyklischen normalen Allgemeinreaktion bei einem Nichteintreten der Spontanheilung aufgrund einer bestimmten Reaktionslage des Organismus”, also eine Krankheitsprädisposition z. B. durch eine Immunschwäche. Es handelt sich hierbei schon um eine komplexe Definition, die insbesondere auch die Ausgangslage des Organismus mit berücksichtigt. Im allseits beliebten ICD-10 DIACOS System hingegen finden sich unter dem Suchbegriff Sepsis zwar 100 Treffer, aber wenig Brauchbares. Verwendung finden kann hier wohl am ehesten der Schlüssel Sepsis onA (A 41.9), es finden sich aber an oberster Stelle aufgeführt auch so „hilfreiche” Diagnosen, wie die „Pestsepsis” (A 20.7) und die Melioidose-Sepsis (A 42.1). „A 42.1” ist die Rotz-Sepsis, eine seltene, durch Pseudomonas mallei herbeigeführte Infektion der Einhufer, die in den Regionen Afrika und Asien auf den Menschen übergreifen kann und in unseren Breiten gar nicht vorkommt.
Ich möchte im Verlauf meiner Vorlesung eingehen auf die Historie der Sepsis, auf Sepsisdefinitionen im Wandel der Zeit und auf neuere Daten zur Epidemiologie der Sepsis. Mit den Sepsisdefinitionen muss ich Sie, meine verehrten Damen und Herren, ein bisschen quälen, da diese sich in den letzten zwei Dekaden sehr verändert haben und es hier gewissermaßen zu einer Inflation des Begriffs „Sepsis” gekommen ist. Es folgen dann einige Beispiele für die kausale Therapie der Sepsis, nämlich zur Beseitigung des Sepsisherds auf chirurgische und interventionelle Weise. Einige hervorragende Konzepte zur Pathogenese sollen auch erwähnt werden und schließlich einige brandneue Daten zur adjuvanten Sepsistherapie und zur Prognose unserer Patienten auf der Intensivstation, die sich in den letzten 30 Jahren glücklicherweise erheblich verbessert hat.
Literatur
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PD Dr. med. Johannes N. Hoffmann
Chirurgische Klinik u. Poliklinik Großhadern
Marchionistr. 15
81377 München
Email: Johannes.Hoffmann@gch.med.uni-muenchen.de