Rofo 2004; 176(8): 1077
DOI: 10.1055/s-2004-830968
85. Deutscher Röntgenkongress

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die P-SPECT erweist sich als hochsensitiv bei Hyperparathyreoidismus

Nebenschilddrüsendiagnostik
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Publication Date:
18 August 2004 (online)

 
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Alternativ zur Szintigraphie wird für die Nebenschilddrüsendiagnostik die Single-Photon-Emissions-Computertomographie (SPECT) eingesetzt mit überlegenen Ergebnissen. Ob auch hierbei die Pinhole-Technik (P-SPECT) positive Effekte hat, prüfte eine italienische Arbeitsgruppe der Universität Sassari (J Nucl Med 2004; 45: 40-48).

Die Szintigraphie mit 99mTc-Methoxyisobutylisonitril (MIBI) oder/und 99mTc-Pertechnetat ist die klassische Methode zur präoperativen Diagnostik einer Nebenschilddrüsenüberfunktion im Rahmen eines primären oder sekundären Hyperparathyreoidismus (pHPT/sHPT). Die Technik mit Pinhole-Kollimatoren hatte gegenüber der klasssischen Methode eine höhere Sensitivität.

Angela Spanu et al. untersuchten 52 Frauen und 15 Männer im Alter von 22 bis 78 Jahren mit histologisch bestätigtem Hyperparathyreoidismus. Ergänzend zur Szintigraphie wurde eine P-SPECT durchgeführt. In 48 Fällen lag ein pHPT, bei 19 Patienten ein sHPT vor. Die Planarszintigraphie war bei 43 von 48 Patienten positiv. In der P-SPECT bestätigten sich alle Verdachtsdiagnosen. 48 von 49 Läsionen wurden gefunden. Bei 2 Patienten mit rezidiviertem pHPT waren beide Methoden positiv. Falschnegative Resultate ergaben sich nur szintigraphisch (n = 4).

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Die P-SPECT erfasst auch kleine Adenome zuverlässig

Die höhere Sensitivität der P-SPECT galt sowohl im Vergleich zur Zweiphasen- als auch zur Subtraktionsszintigraphie. Besonders kleine und leichte Adenome wurden zuverlässiger erkannt. Hingegen entgingen der Szintigraphie 30,8% der Adenome < 10 mm und < 500 mg. Bei hyperplastischen Drüsen war die Detektionsrate größenunabhängig höher. Multiglanduläre Befunde stellten sich präoperativ im P-SPECT bei 97,9% der Patienten mit pHPT und 82,3% mit sHPT korrekt dar (Szintigraphie: 89,6% und 58,8%). Für 8,9% aller Patienten war die P-SPECT die einzige positive Methode. Bei 6% wurden mehr Läsionen als mit der Szintigraphie gefunden.

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Die Erkennung von Nebenschilddrüsenadenomen ist mitunter schwierig. Die Abbildung zeigt die Lokalisation von Adenomen, die bei Erstoperationen übersehen worden sind. Die P-SPECT hat sich hier als hochsensitives Diagnostikum erwiesen (Bild: Nuklearmedizin. Thieme 1999).

In verschiedenen Studien hatte die P-SPECT im Vergleich zur konventionellen SPECT eine höhere Auflösung mit konsekutiv sicherer Darstellung anatomischer Details. In Korrelation zum histologischen Resultat war die Technik nach dieser Studie auch bei Hyperparathyreoidismus zuverlässig und exakt. Dies galt insbesondere im Vergleich zur verbreitet angewandten Szintigraphie.

Dr. Susanne Krome, ’s-Hertogenbosch

 
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Die Erkennung von Nebenschilddrüsenadenomen ist mitunter schwierig. Die Abbildung zeigt die Lokalisation von Adenomen, die bei Erstoperationen übersehen worden sind. Die P-SPECT hat sich hier als hochsensitives Diagnostikum erwiesen (Bild: Nuklearmedizin. Thieme 1999).