psychoneuro 2008; 34(1): 50
DOI: 10.1055/s-2008-1040379
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Langzeitbehandlung der Schizophrenie - Olanzapin für eine wirksame Rezidivprophylaxe

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Publikationsdatum:
27. Februar 2008 (online)

 
Inhaltsübersicht

Hauptziel bei der Langzeittherapie der Schizophrenie ist die Vermeidung von Rückfällen, wobei die Therapietreue ganz entscheidend den Behandlungserfolg beeinflusst. Durch die mangelnde Therapietreue erhöhe sich das Rezidivrisiko erheblich, betonte Prof. Dieter Naber, Hamburg, und gefährde so den langfristigen Therapieerfolg, da sich nach jedem Rückfall die Zeit bis zur Remission in der Regel verlängert und die Gefahr der Restsymptomatik steigt. Zudem belasten wiederholt auftretende Rezidive die sozialen Beziehungen, gefährden die berufliche Reintegration und demoralisieren den Patienten.

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Zuverlässige Wirksamkeit in der Praxis bestätigt

Laut SOHO-Studie (Schizophrenia Outpatients in Health Outcome) bietet das moderne Antipsychotikum Olanzapin (Zyprexa®) eine gute Option, die Compliance zu verbessern, und so effektiv die gesundheitlichen und ökonomischen Folgen eines Rezidivs zu vermeiden [1], [2]. In der Anwendungsbeobachtung wurden schizophrene Patienten mit verschiedenen herkömmlichen und modernen Antipsychotika behandelt. Im Durchschnitt erreichten zwei Drittel der Studienteilnehmer innerhalb von 36 Monaten eine symptomatische Remission, wobei die höchste Rate unter Olanzapin beobachtet wurde. Gleichzeitig lag hier die Rückfallquote mit 36% deutlich niedriger als bei den übrigen Wirkstoffen. Eine Remission war umso wahrscheinlicher, je früher es zur Verbesserung der Symptome, Funktionalität und Lebensqualität kam.

Wenn die Therapie in den ersten drei Monaten hier nicht zu einer deutlichen Steigerung führt, besteht kaum noch eine Chance auf Vollremission, erklärte Naber. Für den Langzeiterfolg ist es daher von großer Bedeutung, möglichst frühzeitig ein zuverlässig wirksames Präparat einzusetzen.

Eine weitere, sich positiv auf die Compliance auswirkende Strategie ist z.B. der Einsatz eines modernen Depotpräparats, das alle zwei bis vier Wochen injiziert wird. Es ersetzt so die häufig vom Patienten als problematisch empfundene tägliche Einnahme des Medikaments. Aus medizinischer Sicht ist es von Vorteil, dass der First-Pass-Effekt entfällt und der Plasmaspiegel im Vergleich zu oralen Präparaten stabiler ist.

Eine entsprechende Depotformulierung von Olanzapin wird derzeit in klinischen Studien getestet und soll nach Herstellerangaben wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte 2008 auf den deutschen Markt kommen.

SOe

Quelle: Pressegespräch "Weil Compliance nicht selbstverständlich ist - zuverlässige Rezidivprophylaxe in der Schizophrenie mit Zyprexa®" am 22. November 2007 im Rahmen des DGPPN in Berlin, veranstaltet von der Lilly Pharma Holding GmbH

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Literatur

  • 01 Haro JM . et al . Remission and relapse in the outpatient care of schizophrenia: three-year results from the Schizophrenia Outpatient Health Outcomes study.  J Clin Psychopharmacol. 2006;  26 (6) 571-578
  • 02 Novick D . et al . Factors associated to risk of relapse in schizophrenia. 36 month results from the Schizophrenia Outpatients in Health Outcome (SOHO) study.  Schiz Res. 2006;  81 (Suppl 1) 60
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Literatur

  • 01 Haro JM . et al . Remission and relapse in the outpatient care of schizophrenia: three-year results from the Schizophrenia Outpatient Health Outcomes study.  J Clin Psychopharmacol. 2006;  26 (6) 571-578
  • 02 Novick D . et al . Factors associated to risk of relapse in schizophrenia. 36 month results from the Schizophrenia Outpatients in Health Outcome (SOHO) study.  Schiz Res. 2006;  81 (Suppl 1) 60