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DOI: 10.1055/a-2420-5601
KI und Telemedizin – die Zukunft der Versorgung in der außerklinischen Kinderkrankenpflege
In einer Welt, in der die Technologie unaufhaltsam voranschreitet, hat auch das Gesundheitswesen eine Revolution erlebt. Künstliche Intelligenz (KI) und Telemedizin sind zu unverzichtbaren Werkzeugen in der außerklinischen Kinderkrankenpflege geworden, die die Zukunft der Versorgung maßgeblich prägen.
Telemedizin ermöglicht medizinische Leistungen über Distanzen hinweg mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien [1].
Die sechsjährige Patientin Anna (Name geändert) mit einer seltenen Stoffwechselerkrankung profitiert von Telemedizin und Unterstützung durch das Fachteam medizinische Behandlungspflege (FmB) bei „DeutscheFachpflege“ (DF). Dank eines Sensors, der ihre Vitalwerte überwacht und an das Pflegepersonal sendet, können mögliche Komplikationen frühzeitig erkannt und behandelt werden, ohne dass Anna die Klinik besuchen muss.
Das FmB-Team bei „DeutscheFachpflege“ besteht aus hochqualifizierten Fachkräften, die sich auf unterschiedliche Bereiche wie Anästhesie- und Intensivpflege sowie Atmungstherapie spezialisiert haben. Sie bieten umfassende Beratung, Begleitung und Unterstützung im Pflegeprozess und legen Wert auf interdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedenen Experten. Regelmäßige fachpflegerische Visiten und Telemedizin ermöglichen eine effektive und zeitnahe Unterstützung zur bestmöglichen Versorgung der Patienten. Die Telemedizin umfasst die Überwachung wichtiger Vitalparameter wie Sauerstoffsättigung, 3-Kanal-EKG und Auskultation via Tablet. Zudem steht den Mitarbeitern ein eigenes Blutgasgerät zur Verfügung, um eine aussagekräftige Blutgasanalyse durchzuführen [2].
In Deutschland stehen Krankenhäuser vor der Herausforderung, eine hochwertige medizinische Versorgung sicherzustellen, die den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird. Die demografische Entwicklung mit einer steigenden Lebenserwartung verschärft diese Herausforderung. Es besteht eine Diskrepanz zwischen dem Bedarf an medizinischen Leistungen und den verfügbaren Ressourcen. Eine Lösung könnte darin bestehen, ein deutschlandweites telemedizinisches Versorgungsnetzwerk in der Intensivmedizin aufzubauen, um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten [1].
Außerdem gibt es einen erheblichen Mangel an Kinderärzten in Deutschland. Berufsverbände und Eltern sind besorgt über die Überlastung der Ärzteschaft und die langen Wartezeiten auf Termine. Eine Umfrage zeigt, dass viele Eltern in Kleinstädten keine ausreichende Versorgung mit Kinderärzten haben [3].
In einer Welt, in der die Gesundheitsversorgung immer komplexer wird, sind KI und Telemedizin unverzichtbare Werkzeuge, um die Versorgung von Kindern in der außerklinischen Pflege zu verbessern. Sie ermöglichen es, Krankheiten frühzeitig zu erkennen, Therapien zu optimieren und die Lebensqualität der kleinen Patienten zu steigern. Anna und ihre Familie sind dankbar für die Unterstützung durch die Technologie, die es ihnen ermöglicht, ein weitgehend normales Leben zu führen, trotz der Herausforderungen, die ihre Krankheit mit sich bringt.
Redaktion BHK-Mitteilung: Corinne Ruser
Bundesverband Häusliche Kinderkrankenpflege e. V.
Hospitalstraße 12
01097 Dresden
Tel.: 0351/65289235
Fax: 0351/65289236
Verantwortlich für den Inhalt zeichnet der Vorstand des BHK e. V.,
i. A. Corinne Ruser.
Publication History
Article published online:
04 December 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Marx G, Rossaint R. Marx N (Hrsg.) Telemedizin – Grundlagen und praktische Anwendung in stationären und ambulanten Einrichtungen. Berlin: Springer; 2021
- 2 DeutscheFachpflege (Hrsg.). FmB: Fachteam medizinische Behandlungspflege. Im Internet: t1p.de/qmpa1; Stand: 03.10.2024
- 3 Deutscher Bundestag (Hrsg.). Zum Mangel an der fachärztlichen Versorgung in der Kinder- und Jugendmedizin. WD 9–3000–079/22; 2022. Im Internet: t1p.de/kg2gf; Stand: 03.10.2024