Reisemedizin up2date 2024; 01(02): 101-115
DOI: 10.1055/a-2204-2146
Nicht-infektiöse Risiken

Gefahren durch giftige Meerestiere

Dietrich Mebs

Bei Reisen ans Meer, vor allem in tropische Regionen, werden die Gefahren, die von giftigen Tieren ausgehen, oft unterschätzt. Beim Baden, Schnorcheln und Tauchen kommt es zu Begegnungen mit Quallen, die schmerzhafte Verletzungen, mitunter aber auch tödliche Vergiftungen zur Folge haben, oder mit Fischen, die mit ihren Stacheln Gift injizieren. Doch auch der Verzehr von Meeresprodukten wie Muscheln und Fisch ist oftmals nicht ohne Risiko.

Kernaussagen
  • Verletzungen durch Stacheln von Seeigeln und Kontakte mit Quallen sind die häufigsten Unfallursachen.

  • Meerestiere, die mit entsprechenden Werkzeugen (Flossenstrahlen) Gift injizieren, sollte man nicht provozieren, fangen oder berühren.

  • Stachelrochen können mit ihrem dolchartigen Stachel lebensgefährliche Stichverletzungen verursachen.

  • Bei anderen Fischen (Skorpion-, Steinfisch usw.) ist der Stich mit den Flossenstrahlen zwar sehr schmerzhaft, doch in der Regel nicht lebensbedrohlich.

  • Warnungen Einheimischer sind ernst zu nehmen. Umsichtiges Verhalten ist stets angesagt, insbesondere in unbekannten Gewässern.

  • Vergiftungen nach einer Muschel- oder Fischmahlzeit sind nicht zu unterschätzen und nur zu vermeiden, wenn man in betroffenen Gebieten auf den Verzehr verzichtet.

  • Für fast alle Vergiftungen durch Meerestiere gibt es keine spezifischen Antidote, ihre Behandlung ist nur symptomatisch möglich.



Publication History

Article published online:
08 May 2024

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