Reisemedizin up2date 2024; 01(02): 98-99
DOI: 10.1055/a-2280-5305
Update Impfungen

Zusammensetzung der Influenzaimpfstoffe für die Nordhalbkugel-Saison 2024/25

Sandra Witteck

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Ende Februar 2024 ihre Empfehlungen zur Zusammensetzung der Influenzaimpfstoffe für die Nordhalbkugel-Saison 2024/25 veröffentlicht [1].

Für trivalente Impfstoffe wird der Einsatz folgender Virusstämme empfohlen:

Ei-basierte Impfstoffe

  • A/Victoria/4897/2022 (H1N1)pdm09-ähnlicher Stamm;

  • A/Thailand/8/2022 (H3N2)-ähnlicher Stamm;

  • B/Austria/1359417/2021 (B/Victoria-Linie)-ähnlicher Stamm.

Rekombinante Impfstoffe oder Zellkultur-Impfstoffe

  • A/Wisconsin/67/2022 (H1N1)pdm09-ähnlicher Stamm;

  • A/Massachusetts/18/2022 (H3N2)-ähnlicher Stamm;

  • B/Austria/1359417/2021 (B/Victoria-Linie)-ähnlicher Stamm.

Verglichen mit den Empfehlungen für die Nordhalbkugel-Saison 2023/24 wurde sowohl bei den Ei-basierten Impfstoffen als auch bei den rekombinanten und Zellkultur-Impfstoffen der H3N2-Stamm ersetzt [2].

Für quadrivalente Impfstoffe soll, sowohl bei Ei-basierten als auch bei rekombinanten und Zellkultur-basierten Impfstoffen, zusätzlich zu den vorher genannten der folgende Virusstamm eingesetzt werden:

  • B/Phuket/3073/2013 (B/Yamagata-Linie)-ähnlicher Stamm

Allerdings merkt die WHO an, dass seit dem Jahr 2020 keine Viren der Influenza B Yamagata-Linie mehr nachgewiesen wurden, und spricht sich dafür aus, zukünftig ausschließlich trivalente Impfstoffe anzuwenden [1].

Die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland empfiehlt aktuell die Impfung mit einem quadrivalenten Influenzaimpfstoff, der die von der WHO empfohlene Antigenkombination aufweist, für bestimmte Personengruppen. Es zählen dazu alle Personen ab dem Alter von 60 Jahren, Schwangere, Personen mit erhöhter beruflicher Gefährdung sowie Personen mit einer erhöhten Gefährdung aufgrund einer Vorerkrankung, wie z.B.: COPD, Diabetes mellitus, HIV-Infektion oder angeborene bzw. erworbene Immundefizienz [3].

Ob die Empfehlung der WHO, einen trivalenten Impfstoff einzusetzen, zukünftig in Deutschland übernommen und umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Für die Impfstoffhersteller ergeben sich hier zudem auch regulatorische Fragen, die zunächst zu klären sind.

Dr. Sandra Witteck, Düsseldorf



Publication History

Article published online:
08 May 2024

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