Laryngorhinootologie 2015; 94(08): 524-525
DOI: 10.1055/s-0035-1545317
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

First Bite Syndrome: Erfolgreiche Therapie mit Botulinumtoxin A

First Bite Syndrome: Successful Treatment with Botulinum Toxin A
S. Mikolajczak
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Köln, Uniklinik Köln, Köln
,
L. Ludwig
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Köln, Uniklinik Köln, Köln
,
M. Grosheva
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Köln, Uniklinik Köln, Köln
,
D. Beutner
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Köln, Uniklinik Köln, Köln
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Publication History

Publication Date:
22 April 2015 (online)

Fallbeschreibung

Ein 60-jähriger Patient stellte sich 3 Monate nach komplikationslos erfolgter lateraler Parotidektomie rechts bei einem 3,5 cm großen Warthin-Tumor ([Abb. 1a, b]) mit Schmerzen im Bereich der Regio parotidea vor. Er beschrieb einen sehr starken Schmerz, der beim ersten Bissen jeder Mahlzeit auftrat. Der Schmerz hatte einen stechenden, einschießenden Charakter in einer Intensität von 8 bis 10 auf der numerischen Analogskala (NAS, 0 „kein Schmerz“ bis 10 „stärkster Schmerz“). Der Patient sei präoperativ schmerzfrei gewesen. 10 Tage nach dem erfolgten Eingriff sei der Schmerz erstmalig aufgetreten. Internistisch sei er bis auf einen Hypertonus gesund. Er habe keine Allergien. Es bestand kein Alkohol- oder Nikotinabusus.

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Abb. 1 Kernspintomografische Darstellung des präoperativen intraparotidealen Befundes. In a T1-Sequenz, koronare Darstellung. In b T1- Sequenz fett-gesättigte Sequenz mit Kontrastmittel in axialer Darstellung. ACE=Arteria carotis externa, VJE=Vena jugularis externa, leeres Dreieck markiert den Tumor.

In der klinischen Untersuchung zeigte sich eine reizlose Narbe nach Parotidektomie rechts. In der Sonografie konnte ein unauffälliges Restdrüsengewebe dargestellt werden. Hinweise auf postoperative Komplikationen wie Speichelzyste, Speichelfistel, Frey-Syndrom oder Wundheilungsstörungen bestanden nicht. Die Funktion des Nervus facialis war beidseits regelrecht. Aufgrund der typischen klinischen Beschwerdesymptomatik wurde die Diagnose des sog. First Bite Syndrom (FBS) gestellt.