Häufigkeit und Prognose des links-anterioren Hemiblockes als Komplikation des akuten Myokardinfarktes

Zusammenfassung

Von 609 Patienten mit akutem Herzinfarkt hatten 55 (9,05%) einen isolierten links-anterioren Hemiblock. Er trat vorwiegend als Komplikation des Vorderwandseptuminfarktes auf, gelegentlich in transitorischer Form, und wurde bei männlichen Patienten doppelt so häufig wie bei weiblichen beobachtet. Im Vergleich mit 461 Patienten ohne intraventrikuläre Erregungsleitungsstörung unterschied sich die Infarktprognose hinsichtlich der Sterblichkeit in der Klinik nicht signifikant (P< 0,3). Eine stärkere Progression zu höhergradigen atrioventrikulären Blockierungen wurde nicht beobachtet, jedoch fiel eine Häufung von Asystolie und Sekundenherztod in der Gruppe mit links-anteriorem Hemiblock auf. Eine komplizierende Herzinsuffizienz trat in der Gruppe mit links-anteriorem Hemiblock signifikant häufiger auf (45 von 55 Fällen) als in der Gruppe ohne intraventrikuläre Leitungsstörung (303 von 461 Fällen). Ein Unterschied im Auftreten von ektopen Arrhythmien war nicht zu beobachten.

Summary

Out of 609 patients with acute myocardial infarction 55 (9.05%) had an isolated left anterior hemiblock. This occurred mainly as a complication of an anterior septal infarct, occasionally in a transitory form and was seen twice as often in men as in women. In comparison with 461 patients without intraventricular conduction defects there was no significant difference in infarct prognosis as regards mortality in hospital (P < 0.3). Marked progression to higher grades of atrio-ventricular block was not observed but there was an increase in asystole and sudden cardiac death in the group with left anterior hemiblock. A complicating cardiac failure occurred in the group with left anterior hemiblock significantly more often (45 out of 55 cases) than in the group without conduction defects (303 out of 461 cases). A difference in the occurrence of ectopic arrhythmias was not seen.