Laryngorhinootologie 1980; 59(6): 356-368
DOI: 10.1055/s-2007-1008872
AUDIOMETRIE, HÖRGERÄTE

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Der derzeitige Stand des Einsatzes von Rechenanlagen in der Audiometrie

The Present Position of the Computer in AudiometryW. Fritze
  • Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Wien (Vorstand: Prof. Dr. K. Burian)
Further Information

Publication History

Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Wie auch auf anderen Gebieten, erlebte die Verwendung des Computers in der Audiologie in den letzten Jahren einen erheblichen Aufschwung. Es wird hier der on-line-Einsatz im Bereich der sogenannten subjektiven Audiometrie behandelt. Prinzipiell ist zu unterscheiden zwischen Anordnungen, bei denen der Computer nur registriert, und solchen, bei denen er das Geschehnis auch steuert; letzterem ist prinzipiell der Vorzug zu geben, da dieses System flexibler ist und die Einführung einer Randomisierung ermöglicht, was eine Grundbedingung der Statistik darstellt. Auch kann in diesem Fall die Maschine die Antworten des Patienten checken - ja nach Programm werden z. B. Unaufmerksamkeiten des Patienten entdeckt und der Audiometrist verständigt. Zusätzlich kann der Computer auf verschiedenen Gebieten das Ergebnis einer Untersuchung on-line auf Signifikanz prüfen - damit können Untersuchungen eingespart werden. Weiters werden verschiedene Anwendungssituationen beschrieben: Die computergesteuerte automatische Audiometrie kann einerseits in Békésy-Art durchgeführt werden (die Pulsfolge ist in ihrem zeitlichen Ablauf nicht von der Patientenantwort abhängig), andererseits kann der Rechner - wie bei der üblichen Audiometrie - nach jedem Ton die Antwort abwarten. Für wissenschaftliche Tests bringt die computergesteuerte Durchführung u.a. wegen maschinengerechter Ausgabe der Ergebnisse wesentliche Vorteile. Durch den Einsatz von Rechenanlagen ist die Audiometrie keineswegs limitiert durch die Ungenauigkeit des Patienten bei der Untersuchung. Es werden Wege aufgezeigt, mit denen trotz dieser Ungenauigkeit wesentlich kleinere Schwellenunterschiede nachgewiesen werden können.

Der Einsatz eines Rechners für die Routine-audiometrie lohnt sich zumindest vorläufig nur in großen audiometrischen Stationen und bedeutet, dass man der Psyche des Untersuchten besondere Aufmerksamkeit schenken muß.

Summary

Alike other fields, in the last years there was a considerable progress in the use of computers in audiology. Here the on-line-operation in the so-called subjective audiometry is dealt with. On principle we have to discriminate between different arrangements, where on the one hand the machine is merely registering and on the other hand the machine is also controlling the test. The last one has the exceeding advantage to be more flexible and also allows the use of randomization, which means a fundamental condition to statistics. In this case the machine also can check the patient's responses - according to the programm e.g. periods of the patient's inattentiveness may be discovered and the audiometrist may be called. Furtheron at certain tests the computer may check the results of the investigation in respect to significance in on-line-operation; by this investigations can be shortened. Several situations of application are described: the computercontrolled automatical audiometry can be performed in accordance to Békésy (the temporal sequence of pulses is independent on the patient's response) or - similar to conventional audiometry - the calculator will wait for patient's response after each stimulus. For scientific investigation the computer-controlled-performance has great advantages because of the machine-compatible output of the results (for further statistical evaluation). By the use of a calculator the audiometry is not at all limited by the inexactness of the patient during an investigation. In spite of this inexactness possibilities are shown to detect farmore smaller differences of the threshold.

At least for the moment the use of a computer in routineaudiometry seems to be of worth only at great audiometrie stations and means that the audiometrist has to pay special attention to the psychological state of the patient.

    >