Laryngorhinootologie 1986; 65(3): 109-113
DOI: 10.1055/s-2007-998795
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ein Implantat zur Reizung des Nervus acusticus mit zwölf Kanälen*

An Implant for Direct Electrical Eigth-Nerve Stimulation with 12 ChannelsE. Zwicker, H. Leysieffer, K. Dinter
  • Institut für Elektroakustik der TU München (Direktor: Prof. Dr.-Ing. E. Zwicker)
* Die Entwicklung und der Bau der Geräte wurden von der Stiftung Volkswagenwerk im Rahmen des Projekts „Implantation von Hörhilfen zur direkten Reizung des Hörnerven” gefördert.
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Eine tragbare Hörhilfe zur direkten Reizung des Hörnerven wurde entwickelt und aufgebaut. Das System (Fig. 1) besteht aus zwei Komponenten, dem tragbaren Sender und dem ins Mastoid zu implantierenden Empfänger. Der Sender (Fig. 2) zerlegt das über ein Mikrofon aufgenommene Sprachsignal in 12 Frequenzanteile und überträgt diese nach einem Vokoderverfahren mit Pulsamplitudenmodulation über einen kleinen Senderkopf auf den Empfänger. Dieser wird ebenfalls über den Senderkopf mit Energie versorgt. Der implantierte Empfänger (Fign. 3 und 8) übermittelt die Informationen in den verschiedenen Kanälen durch elektrische Reizung mittels eines Elektrodenbüschels, das direkt in den Nervus acusticus eingestochen wird (Fig. 9). In grober Analogie zum gesunden Gehör ist mit diesem Konzept eine tonotope Frequenz-Orts-Transformation, d.h. eine Abbildung verschiedener Frequenzbereiche auf verschiedene Fasergruppen des Hörnerven möglich.

Summary

A portable hearing aid for direct stimulation of the eigth cranial nerve was developed and translated into reality. The system (Fig. 1) consists of two components, the portable transmitter and the receiver to be implanted in the mastoid. The speech signal, received in a microphone, is divided into 12 frequency bands in the transmitter (Fig. 2). The outputs are transferred via a vocoder system with pulse amplitude modulation and using a small transmitting device for signals and for energy to the receiver. The implantable receiver (Figs. 3 and 8) transfers the signals in the 12 channels into the electrical stimuli of the electrodes which are pushed into the nerve in a form of a bunch (Fig. 9). In this manner - similar to normal hearing, although much coarse - tonotopic frequency-place transformation can be achieved.

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