Der Klinikarzt 2018; 47(10): 472-476
DOI: 10.1055/a-0742-4753
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Frontotemporale Demenz

Neuropathologie, Diagnostik und Therapie
Markus Otto
1   Neurologische Klinik, Universitätsklinik Ulm
,
Emily Feneberg
2   University of Oxford, Nuffield Department of Clinical Neurosciences
,
Sarah Anderl-Straub
1   Neurologische Klinik, Universitätsklinik Ulm
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
31. Oktober 2018 (online)

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Zusammenfassung

Die behaviorale frontotemporale Demenz (bvFTD) ist bei Patienten vor dem 65. Lebensjahr die zweithäufigste Demenzerkrankung nach der Alzheimer-Erkrankung. Die frontotemporalen Atrophien können sich in Form zweier klinischer Subtypen manifestieren. Entweder stehen bei der behavioralen FTD klinisch Verhaltens-, und Persönlichkeitsveränderungen im Vordergrund oder bei der primär progredienten Aphasie eine Störung von Sprachverständnis und -produktion. Eine sichere Diagnose kann bisher nur post mortem mit Hilfe der Neuropathologie oder durch den Nachweis einer genetischen Mutation erfolgen. Zur Diagnosestellung werden neben der klinischen Einteilung derzeit Bildgebungsverfahren (MRT und FDG-PET) zur Beurteilung des Frontal-, und Temporallappens ergänzt. Die Untersuchung von Tau, Amyloid-ß und der Neurofilamente kann zur Abgrenzung einer Alzheimer-Erkrankung erfolgen.