Phlebologie 2019; 48(04): 219-227
DOI: 10.1055/a-0898-2513
Review
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostik des akuten und chronischen Beckenvenenverschlusses

Artikel in mehreren Sprachen: deutsch | English
Tobias Hirsch
1   Praxis für Innere Medizin und Gefäßkrankheiten/Venen Kompetenz-Zentrum®, Halle (Saale)
,
Corneliu Popescu
1   Praxis für Innere Medizin und Gefäßkrankheiten/Venen Kompetenz-Zentrum®, Halle (Saale)
2   Klinik und Poliklinik für Angiologie, Universitätsklinik Leipzig
,
Andreas Köhler
3   Gemeinschaftspraxis Kardiologie/Angiologie, Halle (Saale)
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Publikationsverlauf

31. März 2019

31. März 2019

Publikationsdatum:
05. Juni 2019 (online)

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Zusammenfassung

Die akute Beckenvenenthrombose stellt ein dramatisches Krankheitsbild dar. Auf der einen Seite geht sie mit einem hohen Risiko für eine lebensbedrohliche Lungenembolie einher, auf der anderen Seite kann sie die Entwicklung einer Phlegmasia coerulea dolens bewirken, welche zum Verlust der betroffenen Extremität führen kann und ebenfalls eine vital bedrohliche Komplikation darstellt. Neben konservativen Behandlungsansätzen wie Kompressionstherapie und Antikoagulation stehen eine Reihe interventioneller Optionen zur Verfügung, welche darauf abzielen, fatale Krankheitsverläufe zu verhindern und auch die Ausprägung eines postthrombotischen Syndroms zu begrenzen.

Die Prognose der Erkrankung hängt maßgeblich von der frühzeitigen sicheren Diagnosestellung ab. Sowohl in der akuten Krankheitsphase, als auch im chronischen Stadium nimmt die Duplexsonographie die Schlüsselrolle ein. Sie gibt Aufschluss über die Pathomorphologie der Becken- und Beinvenen und liefert zusätzlich hämodynamische Informationen.

Im Gegensatz zur sonographischen Befundung der tiefen und epifaszialen Beinvenen ist zur Exploration der proximalen Gefäßabschnitte neben dem Einsatz einer Linearsonde auch die Untersuchung mittels Konvexsonde erforderlich und die eingeschränkte Auflösung in der Tiefe des kleinen Beckens macht einen subtilen Umgang mit den Einstellungen des Ultraschallgerätes nötig.

Im Rahmen der Behandlung postthrombotischer Veränderungen der Beckenvenen können radiologische und funktionsdiagnostische Methoden zusätzliche Informationen liefern.