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DOI: 10.1055/a-1180-0529
Psychotherapie in Zeiten der Covid-19-Pandemie – Eine kurze Reflexion
Psychotherapy in Times of the Covid-19 Pandemic – A Brief ReflectionEs ist sicher nur ein sehr unbedeutender Indikator, aber soweit unsere Recherchen zurückreichen, gab es in dieser Zeitschrift noch nie 3 Editorials in Folge (und es werden wahrscheinlich nicht die letzten sein) zum selben Thema [1] [2]. Die Folgen der Covid-19-Pandemie haben jedoch derzeit so tiefgreifenden Einfluss auf das Leben der Menschen in Deutschland und weltweit, dass wir auch in dieser Ausgabe das Thema aufgreifen wollen. Die rasende Verbreitung der Pandemie spiegelt sich dabei ebenfalls bereits in der Reflexion der psychischen Folgen der Covid-19-Pandemie wider [3] – Stand heute liegen in der internationalen Literaturdatenbank Pubmed schon mehr als 570 Publikationen zum Thema „Covid-19 and Mental Health“ vor. Erste Metaanalysen zur Thematik der psychischen Belastung von Mitarbeitenden im Gesundheitswesen (N=33 062) zeigen dabei eine deutlich erhöhte Belastung (Prävalenzraten von 23,2% Depression, 22,8% Angststörungen und 38,9% Schlafstörungen) [4]. So verwundert es auch nicht, dass bereits im April ein Positionspapier einer hochkarätigen Expertengruppe zur Frage, welche multidisziplinären Fragestellung zu psychischen Belastungen durch die Covid-19-Pandemie mit Priorität verfolgt werden sollten, publiziert wurde [5]. Dabei fordern die Autoren insbesondere die Berücksichtigung der unterschiedlichen zeitlichen Perspektiven der Pandemie, die Berücksichtigung unterschiedlich belasteter Gruppen (Helfer und Patienten) und insbesondere die Untersuchung der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf unterschiedlich vulnerable Patientengruppen mit einer psychischen Grunderkrankung. Gunnell et al. [6] erweitern dabei den Beobachtungsrahmen auf weitere Faktoren, die als direkte Folgen der Covid-19-Pandemie zu berücksichtigen sind (u. a. finanzielle Belastungen, häusliche Gewalt, Isolation, Alkoholkonsum). Wir wollen im Folgenden eine erste kurze Reflexion über die Auswirkung der Pandemie auf die Arbeit in psychosomatisch-psychotherapeutischen Diagnostik- und Therapiesettings am Beispiel des Universitätsklinikum Tübingen wagen.
Publication History
Article published online:
20 July 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York
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Literatur
- 1 de Zwaan M. et al. So etwas haben wir noch nie erlebt!. Psychother Psychosom Med Psychol 2020; 70: 171-172.
- 2 Ditzen B. Soziale Distanz: Wenn die protektiven Effekte sozialer Nähe eingeschränkt sind. Psychother Psych Med 2020; 70: 219-220. doi:10.1055/a-1158-0202
- 3 de Girolamo G. et al. Mental Health in the Coronavirus Disease 2019 Emergency-The Italian Response. JAMA Psychiatry 2020;
- 4 Pappa S. et al. Prevalence of depression, anxiety, and insomnia among healthcare workers during the COVID-19 pandemic: A systematic review and meta-analysis. Brain Behav Immun 2020;
- 5 Holmes EA. et al. Multidisciplinary research priorities for the COVID-19 pandemic: a call for action for mental health science. Lancet Psychiatry. 2020; 7: 547-560
- 6 Gunnell D. et al. Suicide risk and prevention during the COVID-19 pandemic. Lancet Psychiatry 2020; 7: 468-471
- 7 Shore JH. et al. Telepsychiatry and the Coronavirus Disease 2019 Pandemic-Current and Future Outcomes of the Rapid Virtualization of Psychiatric Care. JAMA Psychiatry 2020;
- 8 Zipfel S. Digitalisierung und Psychotherapie – ein Widerspruch?. PSYCH up2date 2018; 12: 4-5
- 9 BMJ News Covid-19: Mental health services must be boosted to deal with „tsunami“ of cases after lockdown. BMJ 2020; 369