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DOI: 10.1055/a-1816-3328
Thromboembolische Erkrankungen
Thromboembolic diseases
Thromboembolische Erkrankungen spielen in allen Bereichen der ambulanten und stationären Medizin eine herausragende Rolle. Nahezu täglich werden wir mit akuten, aber auch chronischen Erkrankungen im Zusammenhang mit venösen und/oder arteriellen Thrombosen konfrontiert, die durch Embolien in die nachgeschalteten Gefäßgebiete zum Teil lebensbedrohliche Komplikationen nach sich ziehen. Die Komplexität dieser Erkrankungen unter pathophysiologischen, diagnostischen und therapeutischen Gesichtspunkten erfordert eine hohe Expertise und benötigt immer wieder einen interdisziplinären Austausch. Dies betrifft die akute Erkrankung, aber auch die präzise Planung der langfristigen Therapie vor dem Hintergrund der regelhaft notwendigen antithrombotischen Therapie. Das vorliegende Dossier „Thromboembolische Erkrankungen“ wird diesem interdisziplinären Ansatz gerecht und verweist in den einzelnen Beiträgen immer wieder auf die Schnittstellen zu den anderen Fachgebieten. Grund- und Spezialkenntnisse zum Hämostasesystem und der auslösenden Ursache einer Thrombose sind eine elementare Voraussetzung zur Prävention, Diagnostik und Therapie dieser Krankheitsbilder. B. Pötzsch betont in seinem Beitrag (Thromboembolische Erkrankungen aus hämostaseologischer Sicht, Seite 890) die zentrale Rolle der Hyperkoagulabilität in der Pathogenese von venösen Thrombosen. Sporadische Thrombosen in typischer Risikokonstellation müssen von Thrombosen als Symptom eines individuell langfristig erhöhten Thromboserisikos abgegrenzt werden, da diese Differenzierung eine erhebliche Bedeutung für die Sekundärprophylaxe besitzt. B. Linnemann fächert die thromboembolischen Erkrankungen aus angiologischer Sicht auf (Thromboembolische Erkrankungen aus angiologischer Sicht, Seite 883). Dabei werden die arteriellen und venösen Thromboembolien einzeln betrachtet und neben den auslösenden Ursachen auch die Unterschiede in der medikamentösen Sekundärprophylaxe herausgearbeitet. Der Schlaganfall ist sicherlich nicht zuletzt auf Grund seiner langfristigen Komplikationen mit Einschränkung der Lebensqualität für den betroffenen Patienten ein Krankheitsbild, welches in der akuten Phase einer schnellstmöglichen Diagnostik und Therapie bedarf. M. Kneffel betont die Bedeutung der kardialen Emboliequellen und der arterioarteriellen Embolien bei relevanten Stenosen der hirnversorgenden Gefäße für den ischämischen Schlaganfall (Seite 899). Auch hier wird deutlich, wie wichtig eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Neurologen, Angiologen und Kardiologen für die Prognose der betroffenen Patienten ist. Auch im letzten – kardiologischen – Beitrag von A. Goldschmied (Thromboembolische Erkrankungen aus kardiologischer Sicht, Seite 908) werden die einzelnen Krankheitsbilder mit arteriellen und venösen Thromboembolien aus dem Blickwinkel des Organspezialisten betrachtet. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf das persistierende Foramen ovale (PFO) und die Möglichkeit von paradoxen Embolien gerichtet. Die Indikationen zum interventionellen Verschluss des PFO werden dargestellt – ebenso wie die Möglichkeit, das linke Vorhofohr als Emboliequelle durch einen speziellen Okkluder interventionell zu verschließen und somit auszuschalten.
Publication History
Article published online:
07 July 2023
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Georg Thieme Verlag KG
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