Dtsch Med Wochenschr 1954; 79(26): 1039-1042
DOI: 10.1055/s-0028-1115608
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Problematik der Bromsulphalein-Clearance als Leberfunktionsprüfung

A. Neumayr, O. Parzer, H. Vetter
  • II. Medizinischen Universitätsklinik in Wien (Vorstand: Prof. Dr. K. Fellinger)
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Publication Date:
03 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Bromsulphalein-Clearance-Rate hat sich zur Erfassung einer Leberparenchymschädigung als empfindlicher erwiesen als der einfache Bromsulphalein-Retentionsindex. Lebergesunde zeigen Clearance-Raten von über 4,0 ml/Min./kg, Patienten mit sicher vorhandener Leberparenchymschädigung solche unter 3,0 ml/Min./kg.

Die gelegentliche Diskrepanz zwischen der Bromsulphalein-Clearance und dem Retentionsindex kommt durch das Auftreten eines sogenannten Sättigungseffektes zustande. Dem „Sättigungseffekt” selbst ist jedoch nur eine beschränkte diagnostische Bedeutung beizumessen.

Die Größe der Bromsulphalein-Clearance hängt nicht nur vom Bromsulphalein-Extraktionsvermögen der Leberzelle, sondern ganz wesentlich auch von dem die Leber pro Zeiteinheit durchströmenden Plasmavolumens ab.

Die Radiogoldmethode zur Bestimmung des Leberminutenvolumens erlaubt die Berechnung des sogenannten Extraktionsfaktors, der ein direktes Maß des Extraktionsvermögens der Leberparenchymzelle für Bromsulphalein und damit für den Funktionszustand der Leber darstellt.