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DOI: 10.1055/s-0030-1256112
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Gemeinsame Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin und der Deutschen Röntgengesellschaft zur Lungenkrebsfrüherkennung mit Niedrigdosis-CT
Joint Statement of the German Respiratory Society and the German Roentgenological Society on the Early Detection of Lung Cancer by Low-Dose CTPublication History
Publication Date:
17 January 2011 (online)
Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin und die Deutsche Röntgengesellschaft haben in der Vergangenheit nicht empfohlen, radiologische Untersuchungen (Röntgenthorax, CT Thorax) zur Früherkennung von Lungenkarzinomen bei asymptomatischen Personen einzusetzen. Es sollten vielmehr die Ergebnisse prospektiver, randomisierter multizentrischer Studien abgewartet werden, die geprüft haben, ob durch ein Screening eine Reduktion der Mortalität am Lungenkarzinom erreichbar ist.
Die größte derartige Studie, der National Lung Screening Trial des National Cancer Institute der USA, hat nun vorläufige Ergebnisse mitgeteilt, die zeigen, dass jährliche Niedrigdosis-CT's bei starken aktiven oder ehemaligen Rauchern zwischen 55 und 74 Lebensjahren mit einem Nikotinkonsum von mindestens 30 Packungsjahren (z. B. je eine Packung Zigaretten pro Tag 30 Jahre lang oder 3 Packungen pro Tag 10 Jahre lang) zu einer Reduktion der Mortalität am Lungenkarzinom um ca. 20 % gegenüber einem Vergleichskollektiv führen, das regelmäßig mit Thoraxübersichtsaufnahmen untersucht wurde (http://www.cancer.gov/newscenter/pressreleases/NLSTresultsRelease).
Eine ausführliche Publikation der Ergebnisse ist für 2011 angekündigt.
Vor diesem Hintergrund werden einerseits Anfragen von starken Rauchern selbst oder auch Überweisungen an Radiologen zur Durchführung entsprechender Niedrigdosis-CT's zunehmen.
Da die unkontrollierte Anwendung der Methode außerhalb der exakt standardisierten Studienabläufe jedoch mehr Schaden als Nutzen anrichten kann, haben die AG Thoraxdiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft und die Sektion Pneumologische Onkologie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin die folgende vorläufige Empfehlung entwickelt. Diese wird bei Vorliegen weiterer Daten aktualisiert werden.
Priv.-Doz. Dr. Martin Reck
Oberarzt
Leitung Studiensekretariat Onkologie
Onkologischer Schwerpunkt
Krankenhaus Großhansdorf
Wöhrendamm 80
22927 Großhansdorf
Email: dr.martin.reck@web.de