Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0030-1264050
NASH: Eine unterschätzte metabolische Komplikation der morbiden Adipositas
Einleitung: Das Zusammenspiel von Insulinresistenz, Inflammation und Apoptose führt in der Leber zur Fettablagerung und schließlich zur Nicht-alkohlischen-Fettleberhepatitis (NASH). Epidemiologisch bedeutet dies einen enormen Anstieg der Erkrankung ungeahnten Ausmaßes.
Ein Übermaß an freien Fettsäuren (FFA) führt bei morbid adipösen Patienten zur Hochregulierung der Fettsäure Transportproteine (FATs), welche die Death-Rezeptor vermittelte Apoptose von Hepatozyten aktivieren und damit zu einer Leberschädigung führen.
Ziel der Studie war, einen Zusammenhang zwischen vermehrtem Anfall von FFA bei adipösen Patienten und der Hochregulation von FATs und Death Rezeptoren auf die Apoptose der Leberzellen zu charakterisieren
Material und Methode: Bei 50 morbid adipöse Patienten (BMI: 51,8±8,07kg/m2 ) wurde während einer Magenbypassoperation oder Schlauchmagenbildung eine Leberbiopsie entnommen. Die Biopsien wurden auf FATs und Deathrezeptor-Expression untersucht und nach dem NASH scoring System bewertet. Ergänzend wurden im Serum M30 und FFA quantifiziert und mit den histologischen Ergebnissen korreliert. 10 gesunde Probanden dienten als Vergleichskollektiv.
Ergebnis: Bei den Patienten zeigte sich eine signifikante Erhöhung der M30-Werte sowie den FFAs im Serum (M30: 229,39±159,58U/l; FFA: 0,81±0,25U/l) im Vergleich zu den Kontrollen (M30: 83,12±28,88U/l, p<0,05; FFA: 0,53±0,27, p<0,05). Der NASH score lag bei >5 bei 42 Patienten und bot eine positive Korrelation mit den M30-Werten im Serum. Ebenso war die Expression von FAT und Death-Rezeptoren im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant erhöht.
Schlussfolgerung: Apoptose spielt eine Schlüsselrolle in der Pathogenese der NASH. FFAs werden aktiv aufgenommen und führen zur Hochregulierung von FATs, Death-Rezeptorexpression und letztendlich zur Apoptose der Zellen. Eine Hemmung der FATs könnte eine therapeutische Option bei NASH darstellen