Aktuelle Ernährungsmedizin 2012; 37(04): 223-226
DOI: 10.1055/s-0032-1305204
Standpunkt
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Konsensusgespräch Machern – Kriterien für eine sachgerechte Verordnung von Trinknahrungen

Consensus Talks Machern – Criteria for an Appropriate Prescription of Drink Solutions
A. Weimann
1   Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie, Klinikum St. Georg gGmbH
,
U. Gola
2   Dr. Gola-Institut für Ernährung und Prävention GmbH, Berlin
,
B.-R. Kern
3   Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Rechtsgeschichte und Arztrecht, Universität Leipzig
,
T. Lipp
4   Allgemeinmedizinische Gemeinschaftspraxis Leipzig
,
H. Lochs
5   Medizinische Universität Innsbruck
,
J. Ockenga
6   Medizinische Klinik II, Klinikum Bremen Mitte
,
N. Pahne
7   Diätverband e. V., Bonn
,
R. Radziwill
8   Apotheke und Patienten-Beratungs-Zentrum, Klinikum Fulda
,
P. Stehle
9   Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
,
D. Steinkamp
10   Verband der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband e. V., Essen
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Publication History

Publication Date:
01 August 2012 (online)

Zusammenfassung

Ziel: Die bestehenden Hürden für eine sachgerechte Verordnung und Erstattung von Trinknahrungen zu diskutieren.

Ausführung: Experten aus relevanten Disziplinen diskutierten unterschiedliche Aspekte dieser aktuellen Fragestellung.

Schlussfolgerung: Es herrscht Einvernehmen über die Notwendigkeit von Trinknahrungen in der ambulanten Patientenversorgung. Die Verordnung und Erstattung von Trinknahrungen im ambulanten Bereich wird erschwert durch:

  1. Das Fehlen einer einheitlichen Diagnose der Verordnungsbegründung der krankheitsbedingten Mangelernährung.

  2. Die Tatsache, dass Trinknahrungen rechtlich wie Medikamente behandelt werden, pharmakologisch jedoch keine Medikamente sind und dennoch in das Arzneimittelbudget des Arztes eingerechnet werden.

  3. Die Zielparameter für eine ambulante Ernährungstherapie nicht konsensuell festgelegt sind.

Lösungsansätze bieten neue Bewertungskriterien. Diskutiert wurden hier insbesondere die Möglichkeiten der nachvollziehbaren Diagnose eines therapiebedürftigen Ernährungszustands, eine systematische Überprüfung von Indikation und Nutzen von Trinknahrungen sowie eine kontinuierliche Dokumentation über deren Zweckbestimmung und Verwendung, die sich an geeigneten Outcomeparametern orientiert sowie die Grenze zwischen erstattungsfähiger Therapie und selbst bezahlter Wunschbehandlung bestimmen kann.

Abstract

The aim of this article is to discuss criteria for an appropriate prescription and reimbursement of food for special medical purposes (FSMP). During the panel discussion, experts from relevant disciplines argued different facets of this current topic. In sum, two discussion points became evident: the agreement with the necessity of FSMP in ambulant treatments, and the accordant challenges of the practical implications, namely prescriptions and reimbursement. Another question aroused regarding the methods of an appropriate assessment of when and how FSMP products can be prescribed. New assessment criteria can provide possible solutions. The following topics were discussed: the possibilities of a comprehensible diagnosis of a nutritional condition which requires treatment; a systematic inspection of utility and benefit of FSMP; and a continuous monitoring of the latter’s purpose and implementation, which complies with respective outcome-parameters.

 
  • Literatur

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