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DOI: 10.1055/s-0033-1350477
Das Duale Kontrollmodell
Eine Theorie von John Bancroft und Erick Janssen über die interindividuelle Variabilität im sexuellen Erleben und VerhaltenPublication History
Publication Date:
16 September 2013 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/sexualforschung/201303/lookinside/thumbnails/10.1055-s-0033-1350477-1.jpg)
Übersicht
Der vorliegende Beitrag stellt das Duale Kontrollmodell vor, das von John Bancroft und Erick Janssen zusammen mit anderen Kolleg/-innen am Kinsey-Institut der Universität von Indiana (Bloomington, USA) entwickelt wurde. Das Duale Kontrollmodell postuliert das Vorliegen zweier voneinander relativ unabhängiger neurophysiologischer Systeme, deren jeweilige Ausprägung für die interindividuelle Variabilität im menschlichen sexuellen Erleben und Verhalten von zentraler Bedeutung ist: ein System der sexuellen Erregung (orig.: Sexual Excitation) und ein System sexueller Hemmung (orig.: Sexual Inhibition). Der vorliegende Beitrag liefert in Form einer narrativen Übersichtsarbeit eine Beschreibung der wesentlichen theoretischen und empirischen Charakteristika des Dualen Kontrollmodells und stellt die wichtigsten Erhebungsmethoden sexueller Exzitation und Inhibition vor: die Sexual Inhibition/Sexual Excitation Scales (SIS/SES) und ihre Adaptationen einschließlich der deutschsprachigen Übersetzung. Im Anschluss daran wird die Relevanz des Dualen Kontrollmodells für die sexualwissenschaftliche und -therapeutische Forschung und Praxis anhand der Ergebnisse aus bisher durchgeführten empirischen Untersuchungen dargestellt, wobei der Schwerpunkt zunächst auf das allgemeine sexuelle Verhalten und Erleben gelegt und anschließend speziell das klinisch-therapeutische Potential des Dualen Kontrollmodells diskutiert wird.