Klin Monbl Augenheilkd 2014; 231(11): 1115-1119
DOI: 10.1055/s-0034-1383067
Klinische Studie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Systematische Analyse der Krankenhausqualitätsberichte im Hinblick auf die Versorgung der Bevölkerung mit Kataraktoperationen

Systematic Analysis of the Annual Quality Reports of the Federal Joint Committee with Regard to Cataract Surgery
S. J. Lang
1   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg
,
M. Wenzel
2   Augenklinik-Petrisberg, Trier
,
D. Böhringer
1   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg
,
T. Reinhard
1   Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg
› Author Affiliations
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Publication History

eingereicht 25 June 2014

akzeptiert 04 August 2014

Publication Date:
23 October 2014 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund: Die Katarakt zählt zu den häufigsten Erkrankungen in der Augenheilkunde. Es wird ein Trend hin zur ambulanten Operation postuliert. Dies ist gerade vor dem Hinblick der Krankenhausschließungen wichtig. Bisherige Möglichkeiten, die Anzahl der durchgeführten Operationen abzuschätzen, bestanden nur im Rahmen von Befragungen, welche von DOG, BVA, DGII und BDOC durchgeführt werden oder durch Berichte des statistischen Bundesamts. Ziel der Arbeit: Ziel der Arbeit ist es, anhand der Krankenhausqualitätsberichte abzuschätzen, inwieweit die Krankenhäuser an der Versorgung in den einzelnen Bundesländern im Bereich der Kataraktoperationen beteiligt sind und ob in den Krankenhäusern ein anhaltender Trend zur ambulanten Kataraktoperation zu erkennen ist. Material und Methoden: Getrennt für jedes Bundesland wurden ambulante und stationäre Kataraktoperationen, welche in den Krankenhausqualitätsberichten 2006, 2008 und 2010 erfasst wurden, summiert und in Relation zu der jeweiligen Bevölkerungsdichte gesetzt. Ergebnisse: Insgesamt wurden in den Jahren 2006, 2008 und 2010 765 179 Kataraktoperationen erfasst. Die mediane Zahl der Kataraktoperationen pro 1000 Einwohner stieg in dem untersuchten Zeitraum minimal an (2006: 2,8; 2008 und 2010: 3,0; p = 0,82). Das Verhältnis von ambulanten zu stationären Operationen zeigte einen leichten Anstieg von im Mittel 0,84 (2006) auf 0,86 (2010). Diskussion; Die Stabilität der Operationszahlen in den Krankenhäusern legt nahe, dass die Krankenhäuser einen konstanten Beitrag zur Grundversorgung der Bevölkerung leisten. Es zeigt sich kein systematischer Trend zur mehr ambulanten Kataraktchirurgie. Die Stabilität der Zahl lässt vielmehr vermuten, dass es sich bei den stationär behandelten Patienten um eine konstante Patientengruppe handelt, für die ein stationäres Setting notwendig ist.

Abstract

Background: Cataract is one of the most common diseases in ophthalmology. Up to now the only way to estimate the total number of carried out surgeries in Germany were the surveys done by DOG, BVA, DGII and BDOC or reports of the federal statistical office. Objectives: Objective of this paper is to evaluate the annual quality reports of the Federal Joint Committee with a view to how the hospitals are participating in the nationwide comprehensive coverage concerning cataract surgery and if there is a continuing trend to more outpatient cataract surgeries in German eye hospitals. Material and Methods: The number of outpatient and inpatient cataract surgeries included in the annual quality reports of 2006, 2008 and 2010 were put into relation with population density for every provincial state. Results: In 2006, 2008 and 2010 a total of 765,179 cataract surgeries were recorded. Median number of cataract surgeries per 1000 inhabitants showed an only slight increase (2006: 2.8; 2008 and 2010: 3.0; p = 0.82). The ratio of outpatient to inpatient surgeries showed only a slight increase from 0.84 (2006) to 0.86 (2010). Conclusions: Lack of spatial and temporal variations imply that hospitals take a part in supplying the population with cataract surgery. There is no trend to more outpatient cataract surgeries at the moment. This implies that there might be a stable patient population that is not suitable for outpatient care.