Psychiatr Prax 2014; 41(07): 392-393
DOI: 10.1055/s-0034-1387223
Kommentar
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Das Leben des demenzkranken Menschen bis zu seinem natürlichen Ende begleiten: Eine Alternative zum (ärztlich) assistierten Suizid

Kommentar zu Gather J, Vollmann J. „Die ärztlich assistierte Selbsttötung und advance care planning – Medizinethische Überlegungen zur Selbstbestimmung am Lebensende von Menschen mit Demenz“
Andreas Kruse
Institut für Gerontologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Publication Date:
08 October 2014 (online)

Mit der Eröffnung des Befunds „Alzheimer-Demenz“ ist nicht nur die Notwendigkeit einer differenzierten Beschreibung der Krankheit und ihres (möglichen) Verlaufs verbunden. Zugleich ergibt sich die Notwendigkeit mehrerer Gespräche mit Patienten und Angehörigen über das gegebene Potenzial zur Selbst- und Weltgestaltung wie auch über Möglichkeiten (und Grenzen) der Beeinflussung des Symptomverlaufs durch eigenes Handeln und Verhalten. Es ist eines der wichtigsten Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten, die Überzeugung aufrechtzuerhalten, trotz der schweren Erkrankung die weitere Entwicklung mitgestalten zu können; und schon in den ersten Gesprächen ist es notwendig, diese Gestaltungsoptionen – auch mit Blick auf die individuelle Lebenssituation – aufzuzeigen und zu erörtern.