Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2016; 26 - A49
DOI: 10.1055/s-0036-1587651

Ganzkörper-Vibrationstherapie (WBV) bei Osteoporose

K Regenspurger 1
  • 1Zentrum für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Klinikum Weimar

Einleitung: Die Neufassung der DVO-Leitlinie zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei Männern ab dem 60. Lebensjahr und bei postmenopausalen Frauen sieht als Basistherapie die Umsetzung von generellen Maßnahmen zur Prophylaxe von Frakturen vor und empfiehlt zur Prophylaxe von Osteoporose-assoziierten Knochenbrüchen eine regelmäßige körperliche Aktivität mit dem Ziel Muskelkraft und Koordination zu fördern. Sportliche Aktivitäten sollten dabei dem funktionellen Zustand angemessen und risikobewusst erfolgen. Vor dem Hintergrund einer Vielzahl von mittlerweile publizierten Studien stellt die Ganzkörper-Vibrationstherapie (WBV) als Add-on-Therapie zur pharmakologischen Behandlung der Osteoporose eine relativ sichere Therapieform dar, die wichtigen Aspekten der Osteoporose-Behandlung in Bezug auf Sturzgefahr, Kraft- und Koordination und Schmerzen Rechnung trägt. Methoden: Im Vortrag wird die aktuelle Studienlage zur WBV-Therapie bei Osteoporose dargelegt. Ergebnisse: Mit der WBV etabliert sich eine nebenwirkungsarme Add-on- Therapie, deren Wirksamkeit vor allem für eine Reduktion des Sturzrisikos, eine Verbesserung von Kraft- und Koordination und einer Reduktion von Schmerzen im unteren Rücken belegt ist. Die Studienlage zur Wirkung auf den laborchemisch ermittelten Knochenstoffwechsel oder die Knochenmineraldichte ist hingegen widersprüchlich. Weiterer Forschungsbedarf besteht zudem hinsichtlich der Anwendungsparameter wie der Art der Krafteinleitung der Vibration, der Amplitude, der Frequenz der Vibration und der Dauer der Anwendung. Schlussfolgerungen: Anhand der aktuellen Studienlage kann WBV als ergänzende Therapieform bei Osteoporose empfohlen werden.