Nervenheilkunde 2010; 29(01/02): 14-20
DOI: 10.1055/s-0038-1628712
Adhs
Schattauer GmbH

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung und Sport, Pharmakotherapie und Leistungssport

Attention deficit hyperactivity disorder and sports, psychotherapy and competitive sport
P. Plener
1   Klinik für Kinderund Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
,
D. Brummer
1   Klinik für Kinderund Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
,
M. Allroggen
1   Klinik für Kinderund Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
,
N. Spröber
1   Klinik für Kinderund Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
,
M. Kölch
1   Klinik für Kinderund Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
,
J. M. Fegert
1   Klinik für Kinderund Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
,
A. Ludolph
1   Klinik für Kinderund Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
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Publikationsverlauf

Eingegangen am: 28. August 2009

angenommen am: 31. August 2009

Publikationsdatum:
24. Januar 2018 (online)

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Zusammenfassung

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) besteht bei ca. einem Drittel der Betroffenen noch in der Adoleszenz und im jungen Erwachsenenalter fort. Im Kindesund frühen Jugendalter macht sich oft neben der motorischen Hyperaktivität auch eine gewisse Ungeschicklichkeit bemerkbar. Daher sind sportliche Aktivitäten, die die motorischen Fähigkeiten fördern können, für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ADHS besonders zu unterstützen. Gehen sportliche Aktivitäten in Richtung Leistungssport, bringt eine Medikation für ADHS-Patienten das Problem mit sich, dass Psychostimulanzien auf der Liste der verbotenen Substanzen der World Anti-Doping Agency stehen. Hier können nach ärztlicher Begutachtung Ausnahmeregelungen in Kraft treten, die die Einnahme von Psychostimulanzien zu Trainingszeiten, allerdings nicht im Wettkampf erlauben.

Dieser Übersichtsartikel will zum einen die Relevanz sportlicher Aktivitäten als sinnvollen Baustein in der Therapie der ADHS verdeutlichen und zum zweiten die Vorgehensweisen und Möglichkeiten aufzeigen, wie für medizierte ADHS-Patienten Leistungssport und Wettkampfteilnahme möglich sind.

Summary

Attention deficit hyperactivity disorder (ADHD) will be symptomatic in at least a third of the patients during adolescence and young adulthood. During childhood and early adolescence, patients often show certain clumsiness aside the typical motor hyperactivity. Therefore children, adolescents and adults with ADHD should be encouraged to get exercise which can meliorate motor abilities. If athletic activities shape to competitive sport, medication with psychostimulants might be problematic because they are listed as forbidden substances by the World Anti-Doping Agency. An expert certificate might lead to an exemption for the training; during competition psychostimulants invariably are forbidden. This brief review elucidates the relevance of exercise as a useful module in the ADHD therapy. Secondly, it points out the procedures and modalities how ADHD patients treated with psychostimulants are able to participate in contests.