Dtsch Med Wochenschr 2015; 140(19): 1435-1437
DOI: 10.1055/s-0041-102939
Dossier
Krebsfrüherkennung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

PSA zur Früherkennung des Prostatakarzinoms

PSA screening
Annabel Spek
1   Klinikum der Universität München, Urologische Klinik und Poliklinik
,
Bernadett Szabados
1   Klinikum der Universität München, Urologische Klinik und Poliklinik
,
Alexander Roosen
1   Klinikum der Universität München, Urologische Klinik und Poliklinik
,
Christian Stief
1   Klinikum der Universität München, Urologische Klinik und Poliklinik
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
24 September 2015 (online)

Preview

Zusammenfassung

Die Messung des PSA-Wertes als Untersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Weltweit und nicht nur im europäischen Raum sind sich die Experten nicht einig darüber, ob es sinnvoll ist, eine generelle Empfehlung zur Messung des PSA-Wertes als Screening-Methode zur Früherkennung auszusprechen und umzusetzen. In verschiedenen Studien zu diesem Thema ließ sich zeigen, dass durch ein frühzeitiges Messen des PSA-Wertes gemeinsam mit der bisher bereits durchgeführten digital-rektalen Untersuchung sich die Mortalität insgesamt deutlich reduziert. Ebenso bereits vorhandene Metastasen bei Erstdiagnose können deutlich gesenkt werden. Vor allem eine erste PSA-Wert-Bestimmung in jungen Jahren zwischen 40 und 50 ist wichtig für die individuelle Risikoabschätzung, an einem Prostatakarzinom zu erkranken. Ebenso sollte man eine PSA-Bestimmung nicht vom Alter des Patienten abhängig machen, sondern individuell nach der jeweiligen Lebenserwartung entscheiden; gerade in der heutigen Zeit ist bei steigendem Lebensalter und sehr fitten alten Patienten dieser Aspekt nicht außer Acht zu lassen. Dennoch sind weitere Studien und Untersuchungen zur Konsensfindung in diesem Thema notwendig. Aktuell rekrutiert hierzu die PROBASE-Studie in Deutschland.

Abstract

Screening for prostate cancer should help to detect malignancy at an early and potentially treatable stage. Serum psa has been used as a test for prostate cancer for over 20 years, but its practise is still very controversial worldwide. Studies can demostrate good aspects for screening with psa: the overall mortality and especially the metastases at stage of primary diagnosis can be reduced. A relevant factor is measuring the serum psa in younger men aged 40–50 for a baseline to evaluate the individual risk of prostate cancer. Furthermore, it is important not to exclude patients because of their age of measuring the psa. The individual life expectancy should help to decide about its usefulness. This aspect is especially important in the face of an increasing life expectancy and fitness level at old age. Further studies are needed to publish a recommendation for psa-screening. In Germany, the PROBASE is a current study to research this topic.