Klin Monbl Augenheilkd 2018; 235(02): 205-211
DOI: 10.1055/s-0042-123830
Klinische Studie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

OCT-Angiografie der Glaukompapille

OCT Angiography of the Glaucoma Optic Nerve
C. Lommatzsch
1   Augenabteilung, St. Franziskus-Hospital Münster
,
J. M. Koch
1   Augenabteilung, St. Franziskus-Hospital Münster
,
H. Claußnitzer
2   Optic Vertriebsges. mbH, bon, Lübeck
,
C. Heinz
1   Augenabteilung, St. Franziskus-Hospital Münster
3   Zentrum für Augenheilkunde, Universität Duisburg-Essen, Essen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

eingereicht 14 October 2016

akzeptiert 02 December 2016

Publication Date:
10 March 2017 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund Das Glaukom ist weltweit einer der Hauptgründe für Erblindung. Als eine mögliche pathophysiologische Ursache wird eine vaskuläre Dysregulation vermutet. Unser Ziel war es, zu untersuchen, ob mittels OCT-Angiografie (OCTA) eine veränderte Flussdichte bei Glaukompatienten im Bereich des Sehnervenkopfs dargestellt werden kann.

Methoden Insgesamt wurden 68 Augen mit dem OCTA-System AngioVue™ untersucht, davon 34 Augen mit diagnostiziertem Glaukom und 34 gesunde Kontrollaugen. Bestimmt wurde zum einen die peripapilläre Gesamtflussdichte auf 2 unterschiedlichen Segmentierungsebenen und zusätzlich in den einzelnen Papillensektoren.

Ergebnisse Auf beiden Segmentierungsebenen konnte nachgewiesen werden, dass die peripapilläre Gesamtflussdichte bei Glaukomaugen im Vergleich zu gesunden Augen signifikant reduziert war. Je weiter die Erkrankung vorangeschritten war (gemessen durch Ermittlung der Dicke des Ganglienzellkomplexes und der retinalen Nervenfaserschicht), umso stärker war die Flussdichte reduziert. Im Hinblick auf die einzelnen Papillensektoren gab es keinen signifikanten Unterschied.

Schlussfolgerung Die neue Technik der OCT-Angiografie ermöglicht nicht invasiv eine Darstellung der Flussdichte, die bei Glaukomaugen signifikant reduziert ist. Die OCTA erweitert das Spektrum zur Detektion und zur Verlaufskontrolle bei Glaukompatienten.

Abstract

Background Glaucoma is a major cause of blindness worldwide. One possible pathophysiological cause may be vascular dysregulation. Our aim was to investigate whether OCT angiography (OCTA) can detect modified flow density in glaucoma patients in the area of the optic disc.

Methods A total of 68 eyes were examined by the OCTA system AngioVue™, including 34 eyes diagnosed with glaucoma and 34 healthy control eyes. Total peripapillary flow density was measured at two different levels of segmentation and also in each optic disc sector.

Results At both segmentation levels, it was demonstrated that peripapillar total flow density was significantly different in glaucoma eyes from healthy eyes. Disease progression was determined from the thickness of the ganglion cell complex and retinal nerve fibre layer. Flow density was reduced with disease progression. There was no significant difference between the optic disc sectors.

Conclusion The new technology of OCT angiography enables non-invasive quantification of flow density, which is significantly reduced in glaucomatous eyes. OCTA expands the diagnostic spectrum for the detection and monitoring of glaucoma patients.