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DOI: 10.1055/s-0043-105928
Präkonzeptionelle Beratung – Wie berate ich bei Kinderwunsch?
Publication History
Publication Date:
05 April 2018 (online)

Kernpunkt einer präkonzeptionellen Beratung ist auf der einen Seite die Betonung der Schwangerschaft als ein physiologischer Zustand. So lässt sich eine unnötige Pathologisierung von Schwangerschaft und Geburt vermeiden. Auf der anderen Seite jedoch ist es auch Aufgabe des Arztes in einer solchen Beratung, evtl. bestehende oder auftretende Risikofaktoren zu erkennen und ggf. frühzeitig zu behandeln.
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In einer präkonzeptionellen Beratung soll die Physiologie einer Schwangerschaft betont und evtl. bestehende oder mit einer erhöhten individuellen Wahrscheinlichkeit auftretende Risikofaktoren frühzeitig erkannt und ggf. behandelt werden.
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Bei vorbestehenden Erkrankungen muss sowohl die Auswirkung der Erkrankung auf die Schwangerschaft als auch die Auswirkung der Schwangerschaft auf die Erkrankung bedacht werden.
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Die präkonzeptionelle Beratung einer Frau mit einer vorbestehenden Erkrankung sollte im interdisziplinären Konsens erfolgen.
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Die perikonzeptionell begonnene Prophylaxe mit Folsäure stellt eine wirksame Maßnahme zur Primärprävention von Neuralrohrfehlbildungen dar.
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Die perikonzeptionelle Stoffwechseleinstellung eines Diabetes mellitus korreliert mit dem Auftreten fetaler Fehlbildungen.
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Ein chronischer Hypertonus erfordert häufig die Umstellung einer bestehenden Therapie.
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Da der Jodbedarf in der Schwangerschaft ansteigt, sollten 150 µg Jodid täglich supplementiert werden. Ein präkonzeptionelles Screening auf eine Schilddrüsenfunktionsstörung ist zu empfehlen.
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