Klin Monbl Augenheilkd 2017; 234(09): 1183-1195
DOI: 10.1055/s-0043-115055
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Minimalinvasive Therapie von Tränenwegstenosen

Minimally invasive Therapy of lacrimal Drainage System Stenosis
Georgia Avgitidou
,
Konrad R. Koch
,
Ludwig M. Heindl
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 September 2017 (online)

Zusammenfassung

Epiphora stellt den häufigsten Grund für eine ophthalmologische Konsultation dar. Ursächlich kann eine Tränenwegstenose sein, die seit mehr als 100 Jahren mittels externer Dakryozystostomie nach Toti behandelt wird. Die neuen vielversprechenden minimalinvasiven Techniken zur Therapie von Tränenwegstenosen nehmen heutzutage einen immer größeren Stellenwert in der Behandlung der Tränenwegstenose ein. Einen Überblick darüber gibt dieser Beitrag.

Abstract

Epiphora is one of the most common symptoms for clinical ophthalmological consultation. This symptom is mostly caused by stenosis of the lacrimal drainage system. Over a century, external dacryocystostomy according to Toti was the treatment of choice. Today, new very encouraging minimally invasive techniques for recanalisation of the lacrimal drainage system, such as microdrilldacryoplasty or laserdacryoplasty, as well as bypass-based techniques, such as transcanalicular laser-assisted dacryocystorhinostomy, become more important in the treatment of dacryostenosis.

Kernaussagen
  • Erkrankungen der ableitenden Tränenwege können zu Symptomen wie Epiphora führen, wobei im Erwachsenenalter die chronische, unspezifische Entzündung und eine daraus resultierende Fibrosierung die häufigste Ursache der erworbenen Tränenwegstenose darstellt.

  • Die Endoskopie ermöglicht es heutzutage, im gleichen Zug zur diagnostischen Inspektion von anatomischen Begebenheiten und Pathologien der Tränenwege auch direkt therapeutisch aktiv zu werden.

  • Endoskopische Verfahren umfassen Eingriffe zur Rekanalisierung wie Mikrodrilldakryoplastik und Laserdakryoplastik oder bypasschirurgische Eingriffe wie die transkanalikuläre Laser-DCR.

  • Endoskopische minimalinvasive Verfahren sind kontraindiziert bei Neoplasien, Mukozelen des Tränensacks, langstreckigen Vernarbungen oder bei traumatisch bedingten Störungen des Tränenabflusses nach Mittelgesichtsfrakturen.

  • Trotz aller neuen Entwicklungen weist die externe DCR nach Toti mit einer Erfolgsrate von über 90% weiterhin eine höhere Erfolgsrate verglichen mit den minimalinvasiven Techniken auf und darf deshalb weiterhin als Goldstandard bezeichnet werden.