Z Orthop Unfall 2018; 156(01): 11-13
DOI: 10.1055/s-0044-100263
Orthopädie und Unfallchirurgie aktuell
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nachwuchsmangel in der Medizin – warum wir so nicht weiter machen können!

Persönliche Erfahrungen und Einschätzungen
A Prokop
1   Sindelfingen
,
M Prokop
2   Ulm
,
J Prokop
3   Jena
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Publication Date:
15 February 2018 (online)

Das Bundesverfassungsgericht hat gerade die Vergabe von Medizinstudienplätze als verfassungswidrig erklärt. Der Numerus clausus (NC) darf demnach nicht als einziges Kriterium gewertet werden. Bereits heute werden zusätzliche Parameter wie Tests, Ausbildung, Wartezeit etc. berücksichtigt, die aber nahezu alle den NC mitbewerten, sodass ein Medizinstudium mit einem Abiturdurchschnitt von 2,5 nahezu aussichtslos wird. Die besten Abiturnoten erreichen statistisch gesehen weibliche Schülerinnen. Die Verweiblichung der Medizin hat zu einem Anstieg an Teilzeitbeschäftigung geführt. Damit werden nicht mehr alle Stellen in den Kliniken und Praxen besetzt, was zu einem erheblichen Fachkräftemangel führt. Schlechte Arbeitsbedingungen durch Zunahme von Bürokratismus, immer neuen gesetzlichen, zum Teil nicht nachvollziehbaren Vorgaben und die zunehmende, zum Teil ungerechtfertigte Inanspruchnahme der Ärzte außerhalb der Regelarbeitszeit führt zur Verschärfung der Situation und fördert die Abwanderung ins Ausland oder in die Teilzeitbeschäftigung. Eine Lösung besteht in der Schaffung von mehr Studienplätzen, Abbau von Verwaltungs- und Bürokratieaufgaben der Ärzte und Entlastung der Notaufnahmen durch eine Notfallgebühr.