Pneumologie 2003; 57(10): 606-611
DOI: 10.1055/s-2003-43018
Serie: Asthma am Arbeitsplatz (5)
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Soforttypallergien auf Metallverbindungen: Platinsalze

Immediate Type Allergies Due to Metal Compounds: Platinum SaltsR.  Merget1 , V. van  Kampen1 , T.  Brüning1
  • 1Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin (BGFA)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. April 2004 (online)

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Zusammenfassung

Soforttypallergien auf Metallverbindungen betreffen fast ausschließlich die Salze der Metalle Chrom, Nickel, Kobalt und Platin. Lediglich Platinsalze stellen ein relevantes arbeitsmedizinisches Problem bei beruflich exponierten Personen in Edelmetallscheidereien und der Katalysatorherstellung dar, die anderen Metallsalzallergien sind Raritäten. Die Platinsalzsensibilisierung kann einfach durch einen hochspezifischen und sensitiven Hautpricktest festgestellt werden. Die eigenen aus einer Längsschnittstudie in einer Katalysatorfertigung gewonnenen Daten zeigen, dass eine Dosis-Wirkungsbeziehung besteht. Die Definition eines validen Grenzwertes für Platinsalze ist aufgrund der großen Variabilität der Belastung bisher nicht möglich. Rauchen stellt einen prädiktiven Faktor für die Sensibilisierung dar. Die Dauer der symptomatischen Exposition mit hoher Belastung scheint für die Prognose entscheidend zu sein. Die Effektivität der Sekundärprävention konnte gezeigt werden: bei früher Expositionskarenz nach Symptombeginn (im speziellen Fall maximal ein Jahr zwischen Auftreten erster Beschwerden und Versetzung) ist in fast allen Fällen mit einer vollständigen Besserung der Symptome zu rechnen und es resultiert keine bleibende bronchiale Hyperreaktivität.

Abstract

Immediate type allergies due to metal compounds containing chromium, nickel, cobalt and platinum are rare. However, allergies to platinum salts represent a major health hazard in few precious metal refineries and catalyst productions. Sensitization can be shown with a highly specific and sensitive skin prick test. A dose-response relationship has clearly been established by prospective longitudinal studies, however the definition of a valid threshold limit is difficult due to the high variability of exposure. Smoking is a predicting factor, whereas atopy is not. Prognosis depends on the duration of symptomatic exposure in high exposure areas. Secondary prevention (medical surveillance) is effective in the prevention of persistent symptoms and bronchial hyperresponsiveness.

Literatur

Prof. Dr. med. Rolf Merget

Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin (BGFA)

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1

44789 Bochum

eMail: merget@bgfa.de