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DOI: 10.1055/s-2004-813185
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Ein Cyclosporin-A-induziertes posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom (PRES) im MRT
Publication History
Publication Date:
26 August 2004 (online)
Es werden verschiedene Begriffe wie z. B. posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom (PRES), hypertensive Enzephalopathie, reversibles posteriores Ödem des Gehirns, posteriore reversible Leukenzephalopathie benutzt, um einen Komplex neurologischer Symptome zu bezeichnen.
Patienten mit den oben genannten Störungen präsentieren akut oder subakut Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, rezidivierende Krampfanfälle bis hin zum Status epilepticus, oft fokal beginnend mit sekundärer Generalisierung, Sehstörungen bis hin zur kortikalen Blindheit, Verwirrtheit, wechselnde Bewusstseinsstörungen und gelegentlich fokal neurologische Defizite (Sträube T. et al., Fortschr Röntgenstr 2002; 174 [3]: 257 - 258). Das reversible posteriore Enzephalopathie-Syndrom kann im Rahmen einer Reihe sehr unterschiedlicher Erkrankungen auftreten. PRES wird bei hypertensiven Enzephalopathien, z. B. bei schwangeren Patientinnen mit Eklampsie, beschrieben. Bereits ein subakuter Anstieg des Blutdrucks kann ein PRES verursachen. Viele Patienten weisen bei der Diagnosestellung eines PRES akut stark hypertone Werte auf, jedoch sind auch nur gering erhöhte oder normotone Werte zu finden.
Bei Patienten nach Transplantationen ist das PRES eine Komplikation der Antirejektions- und Immunsuppressionstherapie mit Cyclosporin A und/oder Tacrolismus (FK 506). Das Auftreten von PRES wird auch mit Chemotherapeutika wie Cisplatin, Interferon-α, intrathekal verabreichtem Methotrexat und der Medikamentenkombination zur Behandlung einer akuten lymphoblastischen Leukämie bei Kindern in Verbindung gebracht. PRES wurde auch im Zusammenhang mit Urämien, akutem Nierenversagen, dem hämolytischen urämischen Syndrom und dem thrombotischen thrombozytopenischen Syndrom beschrieben. PRES-ähnliche Veränderungen treten bei der akuten intermittierenden Porphyrie und der Kryoglobulinämie auf.
PD Dr. med. Christian Stroszczynski
Strahlen und Poliklinik, Chritè-Campus Virchow-Klinikum, Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h. c. R. Felix
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin