Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2004-813227
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Angehörigenbefragungen - Potenziale für das interne Qualitätsmanagement in Altenpflegeeinrichtungen
Questioning of Relatives - Potentials of Internal Quality Management in Institutions Caring for the ElderlyPublication History
Publication Date:
18 June 2004 (online)
Zusammenfassung
Das Pflege-Qualitätssicherungsgesetz (PQsG) fordert die Einführung eines internen Qualitätsmanagements in Altenpflegeeinrichtungen. Ein wesentliches Element zur Schaffung von Transparenz und damit der Bewertung der Qualität von Dienstleistungen sind empirische Befragungen, z. B. von Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern der stationären Altenpflege. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden über 1400 Angehörige der Bewohner von 31 stationären Altenpflegeeinrichtungen befragt. Hierfür wurde in Vorstudien ein umfassender „Fragebogen zur Erfassung der Qualität von Altenpflegeeinrichtungen” (FQA) entwickelt, der qualitätsrelevante Aspekte einer Einrichtung aus Sicht der Angehörigen in verschiedenen Dimensionen (u. a. Pflege und Betreuung, Personal, ärztliche Versorgung, Kooperation mit Angehörigen) erfasst. Die Qualität der Einrichtungen wurde von den Angehörigen in der vorliegenden Befragung im Durchschnitt relativ gut beurteilt. Der Gesamtwert von 2,2 (Skalenwerte zwischen 1,8 („Verwaltung”) und 2,5 („Pflege und Betreuung”)), zeigt ein insgesamt positives Gesamtbild. Der Vergleich zwischen den Einrichtungen ergab eine deutliche Variation. Empirische Befragungen dieser Art sind wichtige Hilfsmittel und Werkzeuge für das interne Qualitätsmanagement in den Einrichtungen, u. a. als Input für die konkrete Qualitätszirkelarbeit und damit für Verbesserungen. Kontinuierlich eingesetzt im Sinne eines Routine-Monitorings können sie darüber hinaus der Evaluation von Qualitätsmanagementverfahren dienen.
Abstract
The German care quality assurance law (”Pflege-Qualitätssicherungs-Gesetz”, PQsG) calls for internal quality management in residential care facilities. Empirical surveys with residents, their relatives and employees are essential to get transparency and to assess the quality of service. Within the scope of the present study more than 1400 relatives of residents of 31 residential care institutions were surveyed. Therefore in preliminary studies a questionnaire for the relatives was developed, which collects data concerning quality aspects on various aspects (for example care, staff, medical care, cooperation with relatives). On the average, relatives judged the quality of the institutions as good. The overall mean of 2.2 (scale values between 1.8 [”administration/management”] and 2.5 [”care”]) reveals a positive aspect, but there is substantial variation between institutions. Empirical surveys are important tools for internal quality management. Among other things, their results can be used as input for specific quality circle work and thus for continuous improvement. Used continually in the sense of a routine-monitoring system, surveys can also serve to evaluate quality management procedures.
Schlüsselwörter
Internes Qualitätsmanagement - Altenpflege - Angehörigenbefragung - Qualitätssicherung - Routine-Monitoring
Key words
Internal quality management - care for the elderly - survey of relatives - quality assurance - routine monitoring
Literatur
-
1
Gesetz zur Qualitätssicherung und zur Stärkung des Verbraucherschutzes in der Pflege (Pflege-Qualitätssicherungsgesetz - PQsG). vom 9.11.2001, unter: http://www.bmgs.bund.de/deu/gra/gesetze/ges_19.cfm .
- 2 Klie T. Qualitätssicherung im Streit. Das Konzept, seine Umsetzung und Ansätze einer Reform. Altenheim. 2000; 6 16-21
- 3 Schmidt J, Nübling R, Lamprecht F. Möglichkeiten klinikinterner Qualitätssicherung (QS) auf der Grundlage eines Basis-Dokumentations-Systems sowie erweiterter Evaluationsstudien. Gesundheitswesen. 1992; 54 70-80
- 4 Nübling R, Schmidt J. Interne Qualitätssicherung in der stationären psychosomatischen Rehabilitation. Erfahrungen mit einem „zweigleisigen Modell”. Laireiter AR, Vogel H Qualitätssicherung in der Psychotherapie und psychosozialen Versorgung - Ein Werkstattbuch Tübingen; dgvt 998: 1335-353
- 5 Zieske J, Roggenbuck F. Bewohner-, Angehörigen- und Mitarbeiterbefragung - Schlüsselinstrumente der internen Qualitätssicherung. Pro Vita. 2000; 4 6-7
- 6 Schmidt J, Nübling R, Vogel H. Qualitätssicherung in der stationären medizinischen Rehabilitation. Psychologische Beiträge zu einem modernen Trend in der Gesundheitsversorgung. Verhaltenstherapie und psychosoziale Praxis. 1995; 27 49-67
- 7 Nübling R, Schmidt J. Qualitätssicherung im Gesundheitswesen. Versicherungsmedizin. 1999; 51 149-151
- 8 Koch U, Schulz H. Qualitätssicherung in der Psychotherapeutischen Medizin. Ahrens S Lehrbuch Psychotherapeutische Medizin Stuttgart; Schattauer 1996: 14-26
- 9 Wittmann W W. Evaluation in der Rehabilitation - Wo stehen wir heute?. Verband Deutscher Rentenversicherungsträger VDR Evaluation in der Rehabilitation Frankfurt/Main; VDR 1996 6: 27-37
- 10 Mutscher W, Prehm K, Wosegien A. Aus Kundensicht: Eine Befragung zur Zufriedenheit von Bewohnern und Angehörigen. Altenheim. 2000; 1 28-33
- 11 Born A, Weigel R. Was lässt sich verbessern? Handlungsoptionen auf der Basis fundierter Daten ermitteln und umsetzen. Altenheim. 2000; 4 18-25
- 12 Boie J, Dietsche S, Lecher S. et al . Hamburger Verfahren zur Zufriedenheit mit Pflegeeinrichtungen (HVZP). Zeitschrift für Gerontopsychologie und -psychiatrie. 2002; 3 107-123
- 13 Berger G, Gerngroß-Haas G. Schlagwort Praxiskonzept. SIESTA: Für mehr Kundenorientierung im Pflegeheim. Altenheim. 1999; 10 14-20
- 14 Berger G. Qualitäts-Controlling von Pflegeheimen auf regionaler Ebene. Die SIESTA-Pilotstudie Baden-Württemberg im Kreis Heidenheim. Schmidt R, Entzian H, Giercke K, Klie T Die Versorgung pflegebedürftiger alter Menschen in der Kommune Frankfurt/Main; Mabuse 1999
- 15 Nübling R, Kriz D, Kress G. et al . Wiederholte Angehörigenbefragung als Instrument zur Erfassung von Veränderungen im Rahmen des Qualitätsmanagements (in Vorbereitung).
- 16 Nübling R, Schmidt J. Methodische Grundlagen der Ergebnisevaluation. Bengel J, Koch U Grundlagen der Rehabilitationswissenschaft Berlin; Springer 2000: 324-346
- 17 Schmidt J, Lamprecht F, Wittmann W W. Zufriedenheit mit der stationären Versorgung. Entwicklung eines Fragebogens und erste Validitätsuntersuchungen. Psychotherapie medizinische Psychologie. 1989; 39 248-255
- 18 Schmidt J, Nübling R, Lamprecht F. et al .Patientenzufriedenheit am Ende psychosomatischer Reha-Behandlungen. Lamprecht F, Johnen R Salutogenese. Ein neues Konzept in der Psychosomatik Frankfurt/Main; VAS 1994: 271-283
- 19 Crosby P B. Quality is Free. The Art of Making Quality Certain. New York; McGraw-Hill 1979
- 20 Reuter U. Qualitätszirkel. Leitfaden für die Erfüllung der Qualitätsanforderungen nach Pflege VG. Stuttgart; Schattauer 1998
-
21
Memorandum, 2000; http://www.efh-freiburg.de/buko.htm .
-
22
Bundeskonferenz zur Qualitätssicherung im Gesundheits- und Pflegewesen (BUKO) e. V. Zweites Berliner Memorandum, 2000; http://www.efh-freiburg.de/buko.htm.
-
23
Bundeskonferenz zur Qualitätssicherung im Gesundheits- und Pflegewesen (BUKO) e. V. Drittes Berliner Memorandum vom 7.11.2002 (3. Memorandum); http://www.efh-freiburg.de/buko.htm.
- 24 Nübling R, Schrempp C, Kress G. et al . Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in der stationären Altenpflege. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz. 2004; 47 133-140
Dr. Rüdiger Nübling
eqs.-Institut Karlsruhe
Karlstr. 49 a
76133 Karlsruhe
Email: nuebling@eqs-institut.de
URL: http://www.eqs-institut.de